«Die Landsgemeinde wird eine grosse Umstellung»

Nach seiner deutlichen Wahl zum Regierungsrat feierte Kaspar Becker seinen Erfolg letzten Sonntag mit Familie, Freunden und Kollegen im Gesellschaftshaus in Ennenda.



«Die Landsgemeinde wird eine grosse Umstellung»

Kaspar Becker stand schon zahlreiche Male ganz vorne beim Einmarsch vor der Landsgemeinde. Als Ehrenmitglied der Harmoniemusik Glarus gab er hier schon lange den Takt an. Auch als Landrat und Präsident der Geschäftsprüfungskommission hielt er diese Tradition aufrecht, was sich auch bei seinen Voten in der Musikeruniform anstelle eines Anzugs zeigte. Mit der Wahl als Regierungsrat am letzten Sonntag wird er zukünftig an der Landsgemeinde an einer anderen Position teilnehmen. «Das wird für mich sicher eine grosse Umstellung werden», meinte dazu der frischgewählte Regierungsrat an seiner Feier am Sonntagabend im Gesellschaftshaus in Ennenda. Ansonsten sei er aber topmotiviert, das neue Amt antreten zu dürfen. An seinen Vorgänger Röbi Marti gerichtet hoffe er, dass er in seine grossen Fussstapfen treten könne. «Und falls es nicht so sein sollte, bitte sag es mir.» Über den verteidigten Sitz zeigten sich auch Kari Mächler, Präsident BDP Glarus, und Martin Landolt, BDP Schweiz, sehr stolz und erfreut. «Viele prophezeiten uns für 2018 ein Schicksalsjahr. Beckers Wahl hat aber gezeigt, dass wir immer noch gekommen sind, um zu bleiben», führte dazu Landolt aus. Dass er nun das Wohl von Land und Leute im Fokus haben muss und weniger die zentralen Themen der Partei, informierte Mächler. Dass Becker dies sicher könne, bezweifelte weder er noch Landammann Rolf Widmer. Auch machte er deutlich, dass er das Lieblingsdepartement von Kaspar Becker, Finanzen und Sicherheit, wohl eher nicht abgeben wird. Er zeigte aber auch, dass das Präsidium der Geschäftsprüfungskommission ein gutes Sprungbrett in die Kantonale Exekutive sei. «Daher wissen wir in der Regierung, dass du ein toller Typ bist. Und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.» Schliesslich sei Becker nun der dritte Musiker in diesem Rat. Dass die musikalischen Fähigkeiten ein Vorteil für das Amt sind, führte auch Gemeindepräsident Christian Marti aus. «Du bist es gewohnt den Takt vorzugeben, aber auch, dass die einzelnen Instrumente zusammenpassen müssen.»

Dass Becker vor seinem neuen Amt noch grosse Aufgaben vor sich hat, erläuterte Landratspräsident Mathias Zopfi. «Bis zur Landsgemeinde erwarte ich dich noch unten im Landrat.» Becker tritt sein Amt als Regierungsrat nämlich erst nach der diesjährigen Landsgemeinde an, wo am Montag zuerst die Departemente neu verteilt werden. Aber auch danach solle er den Landrat und dessen wichtige Funktion nicht vergessen. Auch wenn es dann halt nicht sein Wunschdepartement sein sollte, solle Becker nicht verzagen, meinte Bruno Gallati, im Namen der Landratsfraktionen. «Das Geld spielt doch überall eine grosse Rolle.» In seine Gratulation schloss nicht nur Gallati die ganze Familie und alle Helfer im intensiven Wahlkampf mit ein. «Trotz aller neuen Aufgaben behalt dir Zeit für deine Liebsten frei.»

Für einen eingefleischten Musiker fast selbstverständlich rahmten nicht nur die Festreden, sondern auch zahlreiche musikalische Vorträge die würdige Feier ein. Neben der Harmoniemusik Glarus spielten auch Colonel Brass (Becker Gründungsmitglied) und der Jodelclub Glärnisch (Beckers Grossvater Gründungsmitglied) Stücke für Familie, Freunde und Kollegen.