Die Leiden des Bruno Menzi

Nicht nach seinem Gusto konnte sich der in Weesen wohnhafte Glarner Bruno Menzi an der Seite des Deutschen Sven Krauss am Zürcher Sechstagerennen in Szene setzen. Das Handicap an einer Grippe zu leiden, erwies sich bereits in der zweiten Nacht als zu gross.



Am Ende seiner Kräfte: Bruno Menzi musste gesundheitsbedingt am 6-Tagerennen in Zürich nach leidenschaftlichen Einsatz trotzdem aufgeben.
Am Ende seiner Kräfte: Bruno Menzi musste gesundheitsbedingt am 6-Tagerennen in Zürich nach leidenschaftlichen Einsatz trotzdem aufgeben.

Schlussendlich musste Bruno Menzi in der zweitletzten Nacht infolge einer schmerzhaften Harnleiterquetschung das Rennen aufgeben. Gewonnen wurde das Zürcher Sechstagerennen von der Paarung Bruno Risi/Danny Stam.

„Mir fehlte, Grippe-geschwächt, schlichtweg der Saft, um mit den Besten mitzuhalten. Die Batterien war in wichtigen Rennphasen beinahe leer“, so der bitter enttäuschte Menzi. Als dann noch ein Tag vor dem Finale eine überaus schmerzhafte Harnleiterquetschung dazu kam, musste er das Handtuch werfen. „Der Glarner fuhr in dieser Nacht trotz dieses zu grossen Handicaps ein beherztes Rennen und biss auf die Zähne. Hut ab vor dieser Einstellung“, attestierte die ehemalige Steherlegende Max Hürzeler dem Glarner Kraftpaket. „Urin im Blut und grauenhafte Schmerzen, machten mir endgültig einen Strich durch die Rechnung“, bilanzierte Menzi.

Die ehemalige Glarner Sprintrakete Urs Freuler konnte mit Bruno Menzi mitfühlen: „Unter solchen Umständen hat man in diesem harten Metier keine Chance. Vor allem fehlen in einer solchen Situation die Erholungsphasen.“ Freuler, der die Zürcher Sixdays insgesamt sechsmal gewann, war im teilweise spärlich besetzten Hallenstadion als Mitorganisator ein gefragter Mann. „Die ersten zwei Tage konnte ich das Renngeschehen kaum mitverfolgen. Ich hatte alle Hände

voll zu tun.“ Nicht ganz zufrieden sein konnte er mit dem Zuschaueraufmarsch. „Am Wochenende machte uns die unsichere Wettersituation mit Schneefällen einen Strich durch die Rechnung. Dies hatte zur Folge, dass sich potentielle Besucher nicht auf die Strasse wagten.“ Eigentlich schade, denn auf dem Oval des Hallenstadions gab es guten Bahnsport zu sehen.

Kraftloser Powerathlet


Haareraufend sass der ehrgeizige Eliteamateur Menzi gegen Mitternacht des zweiten Renntages in seiner Koje und haderte mit seinem Schicksal. „Ausgerechnet vor diesem prestigeträchtigen Anlass hat mich eine Grippe beinahe lahm gelegt. Bereits am ersten Tag musste ich zu Kenntnis nehmen, dass sich dieser Virus hartnäckiger erwies als erhofft.“ Und trotzdem jagte der bullige, eher kleingewachsene Menzi kurz zuvor im Rundenzeitfahren engagiert durch das Oval. Mit 10,5 Sekunden fuhr er eine respektable Zeit. Nun hofft Bruno Menzi, dass er bei der 53. Auflage des Zürcher Sechstagerennens seine Qualitäten unter Beweis stellen kann.