Die Mitte Glarus fasst die Parolen für die Frühjahrsgemeindeversammlung

An ihrer gut besuchten Parteiversammlung im ReVier in Ennenda fassten die Mitglieder der Ortspartei der Mitte Glarus die Parolen für die bevorstehende Frühjahrsgemeindeversammlung. Sie zeigten sich erfreut, dass die Jahresrechnungen der Technischen Betriebe und der Alters- und Pflegeheime trotz des für beide Institutionen herausfordernden Umfelds positiv abschlossen. Weniger Anlass zur Freude gibt hingegen die Jahresrechnung der Gemeinde.



Medienmitteilung Die Mitte der Gemeinde Glarus (zvg)
Medienmitteilung Die Mitte der Gemeinde Glarus (zvg)

Dass die Rechnung zum zweiten Mal in Folge mit einem Verlust von über CHF 4 Mio. abschliesst, bereitet Anlass zur Sorge. Zwar verfügt die Gemeinde nach wie vor über ein Nettovermögen. Die Tatsache, dass sich dieses finanzielle Polster innerhalb der letzten fünf Jahre um Dreiviertel reduziert hat zeigt aber, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Die Versammlung war sich einig, dass die finanzpolitische Binsenweisheit, das Wünschbare vom Notwendigen zu trennen, in den kommenden Jahren mehr denn je zu beachten sei. Dies insbesondere mit Blick auf die anstehenden hohen Investitionen in den Bereichen Schulraumentwicklung, Hochwasserschutz und Basisinfrastruktur.

Über den Antrag zur Vergabe von landwirtschaftlichem Pachtland informierte Landrat Fritz Waldvogel, Präsident des kantonalen Bauernverbands und damit ein ausgewiesener Experte. Sachlich und objektiv stellte er die Vorlage auch für die weniger mit der Landwirtschaft betrauten Mitglieder nachvollziehbar vor. In der anschliessenden Diskussion setzte sich die Überzeugung durch, dass die geltende Regelung transparent und sachgerecht und damit eine gute Grundlage für einen fairen Vergabeprozess ist. Auch wenn das Anliegen des Antragstellers ehrbar ist, muss befürchtet werden, dass sich die angestrebte Neuregelung für kleinere Betriebe kontraproduktiv auswirkt und gerade für die jüngere Generation der Zugang zu Pachtland erschwert wird. Deshalb folgte die Versammlung dem Ablehnungsantrag des Gemeinderates.

Wenig zu diskutieren gaben die Rechtsänderungen bei der Familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung. Es muss aber darauf geachtet werden, dass die Kompetenzverteilung zwischen Schulkommission und Gemeinderat auch zukünftig ausgewogen bleibt. Ebenfalls unbestritten war die Ersatzbeschaffung einer Forstmaschine. Aufgrund der Strategie, die gemeindeeigenen Wälder für die Beschaffung von Holz als nachhaltigen Baustoff und Energieträger zu nutzen, ist die Beschaffung nur folgerichtig.

Bei der Erneuerung des Freibades Goldingen, Netstal sprachen sich die Anwesenden nach intensiver Diskussion der verschiedenen Varianten letztlich für die vom Gemeinderat beantragte Variante A aus. Die beiden Varianten C und D würden zwar gewisse Einsparungen mit sich bringen, letztlich kann es aber nicht sein, dass man ein Freibad für über CHF 4 Mio. saniert, dieses dann aber die geltenden Normen trotzdem nicht vollumfänglich erfüllt und ein gegenüber der alten Badi reduziertes Angebot bedeutet. Bei der Variante B hingegen ist das Einsparpotenzial überschaubar bzw. die Ausgaben werden nur aufgeschoben, da der Kinderplanschbereich ohnehin mittelfristig erneuert werden muss.

Beim letzten Traktandum betreffend den Entwicklungsschwerpunkt Bahnhof Glarus–Ennetbühls erläuterte Bauernpräsident Fritz Waldvogel seinen eingereichten Rückweisungsantrag. Ihm geht es darum, dass die geplante Erschliessungsstrasse die noch verbleibende landwirtschaftlich nutzbare Fläche in zwei Parzellen aufteilt. Dies ist für die landwirtschaftlichen Bewirtschaftung nicht optimal und sollte nochmals überdacht werden.

Anschliessend an die Behandlung der Gemeindeversammlungsgeschäfte informierte Nationalratskandidatin Andrea Trummer über ihre Wahlkampagne, woraufhin die Parteikolleginnen und -kollegen ihre volle Unterstützung bekräftigten.