Die musikbezogene Leichtigkeit des Seins mit der Harmonic Brass

Mit unglaublicher Beseeltheit, spieltechnisch hohem Können, riesiger gegenseitiger Abgestimmtheit und einer mit verdient hohem Beifall bedachten Spielkunst gastierte die Harmonic Brass auf Einladung des Kulturvereins Glarus Süd im Gemeindezentrum Schwanden.



Harmoic Brass im Gemeindezentrum Schwanden. (Bilder: peter meier)
Harmoic Brass im Gemeindezentrum Schwanden. (Bilder: peter meier)

Es handle sich – so ein Teil der Vorankündigung – um eines der erfolgreichsten Blechbläser-Ensembles, das in Übersee und ganz Europa unterwegs sei. Und als die Dame und die vier Herren in gar festlicher, konzertwürdiger Kleidung – festlicher Rock und Frack waren äusseres Zeichen – die Bühne betraten, stimmte man sich unwillkürlich auf Hochstehendes, Klassisches und bekannte Kompositionen ein, lehnte sich mit der Vorfreude auf unbeschwertes Geniessen und Mitvollziehen zurück.

Und so war es auch!

Das Ensemble wurde 1991 in München gegründet. Deren Mitglieder: Elisabeth Fessler und Hans Zellner (beide Trompete, Flügelhorn und Piccolo-Trompete), Andreas Binder (Waldhorn), Alexander Steixner (Posaune) und Karl-Wilhelm Hultsch (Tuba), wirkten vor ihrem Zusammenschluss in verschiedenen Orchestern mit. Seither sind sie unterwegs, New York, Leipzig. Kapstadt, Seoul, skandinavische Länder sind – lange vor Schwanden – Orte verschiedenster Auftritte. Es ehrt die Veranstalter, dass auf Anfrage hin zugesagt wurde – dies fand am Schluss der hochstehenden musikalischen Aufwartung ab Bühne gebührend Erwähnung.

Und die vielen Zuhörerinnen und Zuhörer wurden mit einer Programmfülle richtiggehend verwöhnt. Neben gar Klassischem klangen Ausschnitte aus Musicals und eigene Arrangements auf, kurzweilig, mit viel Seele und Farbe, spürbar sorgsam ausgespielt. Noten wurden nicht gebraucht, die ausgewählten Stücke erlaubten freies, riesig gekonntes Ausgestalten. Dem jeweiligen Solisten wurde bereitwillig Raum gewährt. Stets wies Andreas Binder auf Eigenheiten des jeweiligen Komponisten, Tücken des Instruments, Inhalte des Gespielten, Anekdotisches und anderes in willkommener Kürze und spürbar beschwingt hin. Man wusste sich damit bestens eingestimmt, erfuhr auch, dass alle Mitwirkenden ihre Lieblingssachen, damit auch die ausgewählten Stücke, mitgenommen hätten. Ein riesiger Koffer war damit vollgepackt. Und es purzelten im Verlaufe der meisterhaften und bewunderungswürdig gekonnt arrangierten Fülle wahre Kostbarkeiten raus. Tempo, Herzerwärmendes, markante, wirblige, temporeiche, auch ruhige Momente klangen auf. Die gegenseitige Abgestimmtheit, die riesige spieltechnische Reife, das variantenreiche Ausdrücken bescherten viel Anteilnahme. Man liess sich von Bellini, Fux, Bach, Wagner, Paganini und zeitgenössischen Komponisten verwöhnen, erfuhr so «en passant», was für die Bandmitglieder bedeutsam ist – und flugs ging es weiter.

Irgendwann landete man bei den Ausführungen zur Fülle der angebotenen CDs im Vorraum des Gemeindezentrums – das sei so etwas wie ein «Wunderland auf kleinstem Raum», so die Einladung zum Erwerb.

Und die Ankündigung zum zweiten Teil war beschwingt, lautstark und fröhlich. Gerne setzte man sich wieder hin, um zuzuhören, zu geniessen, so positiv Bewegendes in sich aufzunehmen. Die Verabschiedung war enorm herzlich, mit verdient langem Beifall verbunden. Und die Zugaben zeugten noch einmal von Originalität, Können, Beseeltheit und grosser Herzlichkeit.