Die Musikwoche Braunwald besuchte die Glarner Musikschule

Auf dem Terminkalender der Musikwoche Braunwald steht jeweils am Dienstag eine Exkursion der Teilnehmer auf dem Programm. Die Verantwortlichen liessen sich für diesmal etwas ganz besonderes einfallen, nämlich ein Treffen mit der Glarner Musikschule im Kunsthaus Glarus. Mit musikalischen Vorträgen einer Little Big Band, einer Popgruppe und einem Volksmusikensemble stellten diese sich vor. Als Krönung wurde am Schluss der Veranstaltung eine Skulptur von Ulrich Bruppacher zum 75-Jahr-Jubiläum der Musikwoche Braunwald enthüllt.



Die Little Big Band der Glarner Musikschule eröffnete den Anlass im Kunsthaus Glarus. Zu Besuch kamen die Teilnehmer der Musikwoche Braunwald. (Bilder: Edi Huber) Popband MIAN der Musikschule. Das Ensemble Müsiaque. Der Leiter der Glarner Musikschule
Die Little Big Band der Glarner Musikschule eröffnete den Anlass im Kunsthaus Glarus. Zu Besuch kamen die Teilnehmer der Musikwoche Braunwald. (Bilder: Edi Huber) Popband MIAN der Musikschule. Das Ensemble Müsiaque. Der Leiter der Glarner Musikschule

Die Wahl des Kunsthauses als Ort der Veranstaltung war von den Organisatoren nicht zufällig gewählt, hatten doch die Teilnehmer der Exkursion die Möglichkeit, die interessante, aktuelle Ausstellung unter kundiger Führung zu besichtigen.Während der gesamten Führung waren immer die Klänge von übenden Musikgruppen der Musikschule zu hören, die sich bewusst waren, dass ihre musikalischen Vorträge von Musikkennern beurteilt würden. Alle haben an diesem Vormittag ihr Bestes gegeben und der Applaus war Bestätigung genug, dass sie vor den kritischen Ohren bestanden hatten.

Die Geschichte Glarner Musikschule …

Der Leiter der Glarner Musikschule, Hans Brupbacher, nutzte bei seiner Begrüssung die Gelegenheit, den anwesenden Gästen kurz seine Schule vorzustellen. «Wir haben in unserem Leitbild offen, begeisternd, kompetent als Leitsatz, denn wir wollen offen sein für alle Musikstile.» Auch so Brupbacher weiter, wolle die Schule die Schülerinnen und Schüler mit Begeisterung zur Musik hinführen und dies natürlich in hoher Kompetenz. Die Institution wurde 1971 gegründet, wobei bis zu diesem Zeitpunkt nur Privatpersonen Musikunterricht erteilten. Zurzeit habe die Schule gegen 1200 Lernende – Kinder, Jugendliche und Erwachsene – die von 43 Lehrpersonen unterrichtet werden. Der Umsatz der Schule betrage rund 2,3 Mio Franken und jährlich würden über 100 Auftritte bestritten, die es zu organisieren gelte. Wie Brupbacher weiter ausführte, habe die Schule immer wieder mit finanziellen Problemen zu kämpfen und deshalb stark auf die Unterstützung von Sponsoren angewiesen sei, da der Kanton nur Schüler bis zum 15. Altersjahr mit Beiträgen unterstütze. «Ich freue mich nun, Ihnen drei Ensembles vorstellen zu dürfen, die alle Schüler/-innen der Glarner Musikschule sind.»

… und ihre hoffnungsvollen Talente

Als erstes betrat die Little Big Band unter der musikalischen Leitung von Roman Wutzl die Bühne und begeisterte die Anwesenden mit ihren Klängen im Stil von Glenn Miller (so klang es auf jeden Fall für den Schreibenden). Dabei konnten vor allem die Solis der Saxofonistin, der Trompetenspielerin und dem Jungen am Keyboard begeistern, nicht zu unterschätzen in einer solchen Formation, die Gitarristen und der Schlagzeuger. Der grosse Applaus des musikkundigen Publikums war Beweis genug, dass hier sehr gut ausgebildete Jugendliche, die auch sichtbar Freude an ihrer Musik hatten, am Werk waren. Nicht minder auch die zweite Gruppe, eine Popband der Rock-Pop- Jazzabteilung der Musikschule. Die gesanglichen Vorträge von Mimoza Indirizi und Anja Lehmann fuhren direkt unter die Haut. Der Bandcoach Axel Eggers begleitete am Klavier die beiden Sängerinnen, den Saxofonisten Luca Mann und den Drummer Severin Fischli. Die Gäste waren auch von diesem Auftritt sehr begeistert, was der starke Applaus bewies. Das abschliessende Ensemble, Müsiaque, bestand aus einer bunt gemischten Gruppe von jugendlichen und erwachsenen Schülerinnen und Schülern. Sie haben sich der folkloristischen Musik aus aller Welt verschrieben. Ihre musikalische Darbietung besteht aus schoggisüssen und pfefferscharfen Melodien. Diese Gruppe wurde geleitet von Manuela Einsle, Blockflöten- und Grundschullehrerin der Musikschule. Am Schluss des bunten Programms mit Zigeunermusik, Musik aus dem Balkan und russischen Melodien verlangte das gut gelaunte Publikum noch eine Zugabe.

Enthüllung der Jubiläums-Skulptur

Nach einem reichhaltigen Apéro im Foyer des Kunsthauses schritt man zur Enthüllung der unter einem schwarzen Tuch versteckten Skulptur des Künstlers Ulrich Bruppacher aus Hätzingen, zum 75-Jahr-Jubiläum. Nachdem die zwei jungen Sängerinnen das Kunstwerk enthüllt hatten, zeigte sich den Gästen vorerst ein recht futuristisches Gebilde, das grosse Ähnlichkeit mit einer Rakete hatte. Der Künstler «entblätterte» dann aber die Rakete zum Teil und hervor trat ein in vielen Belangen seltsames Musikinstrument aus rostigen Drähten, Federn und verschieden grossen Glocken. Axel Eggers verstand es dann aber, aus diesem Kunstwerk sehr unterschiedliche Klänge zu entlocken und während Minuten die Gäste mit einer speziellen Eigenkomposition zu begeistern.