Die Näfelser Fahrt oder der Gedenktag zur Schlacht bei Näfels

Alljährlich am ersten Donnertag im April gedenkt Näfels, respektive der Kanton Glarus, seiner Schlacht zur Unabhängigkeit anno 1388.



Die Näfelser Fahrt oder der Gedenktag zur Schlacht bei Näfels

Lange war die Glarner Bevölkerung in der Hand der Habsburger. Dann aber lehnten sie sich gegen die österreichischen Besetzer auf und es kam zur alles Entscheidenden Schlacht bei Näfels.

Aber, wie kam es dazu?

Nach der Schlacht bei Sempach besetzten die Glarner, sehr zum Missfallen der Habsburger das sich in österreichischer Hand befindliche Städtchen Weesen am Walensee. Im Jahre 1388 griffen die Österreicher Weesen an und wurden durch Bewohner, welche den Habsburgern wohl gesinnt waren, bei Nacht in das Städtchen eingelassen. Die schlafenden Glarner wurden allesamt meuchlings erstochen.

Am 9. April 1388 bliesen die Habsburger und „Rapperswiler“ zum Angriff auf das aufsässige Glarnervolk. Zu jener Zeit waren die Glarner nur Teilmitglied der Eidgenossenschaft, was zur Folge hatte, dass sie keine Hilfe und Unterstützung erhielten. Die Glarner waren also ganz auf sich alleine gestellt, in einer Schlacht gegen eine Übermacht. Lediglich eine Hand voll Urner und einige Schwyzer kamen zur Unterstützung.

Nach der ersten Angriffswelle der Habsburger zogen sich die Glarner, durch die harten Kämpfe geschwächt, auf den Rautischuttkegel zurück. Der Zufall oder eine höhere Macht wollte es, dass am Tag der Schlacht ein ungemein starker Schneesturm aufzog.

Die Angreifer glaubten Ihren Sieg bereits nach Hause getragen zu haben. Durch den starken Schneefall waren keine Glarner Kämpfer mehr zu sehen. Als kurz darauf die überheblichen Habsburger Reiter hoch zu Ross auf Beutetour ritten, liefen diese an der Rauti den Glarnern direkt ins offene Messer. Die Verteidiger rollten grosse Felsbrocken, Steine und Trämmel den Hügel runter. Drei Viertel der Reiter wurden bereits von dieser ersten Angriffswelle begraben und starben auf der Stelle. Die restlichen Angreifer wurden von der anstürmenden Masse Bauern zu Boden geworfen.

Als die, sich noch im Siegestaumel befindlichen, Habsburger bemerkten, dass ihre Reiter, also der stärkste Teil ihrer Kampftruppe, gefallen war, wurde unverzüglich der Rückzug angeordnet.

In selben Moment als sich die fliehende Gegnerschaft auf der Brücke über der alten Maag befand, stürzte diese plötzlich ein. Dies hatte den unmittelbaren Tod vieler Habsburger zur Folge. Erschrocken ob diesem weiteren Rückschlag, gaben die Habsburger das Übernahmevorhaben auf das Glarnerland auf und stellten sogar den Antrag auf Frieden.

Trotz der Übermacht der Gegner im Verhältnis 25:1 mussten die Habsburger an jenem Tag schreckliche Verluste hinnehmen.

Die heutige Feier

Die Feier anlässlich der Fahrt wurde in mehreren Etappen durchgeführt. Am Beginn stand der Fussmarsch der Glarner Bevölkerung von Glarus nach Näfels. Wie jedes Jahr angeführt von der Harmoniemusik Glarus, den Tambouren sowie eines Detachements der Armee und der Glarner Regierung. In Netstal machte der Tross zum ersten Mal am Minenwerferdenkmal halt. In den Vierziger Jahren ereignete sich an dieser Stelle leider ein tragischer Unfall, bei dem einige Soldaten ums Leben kamen. Nach der Kranzniederlegung wurde der Marsch Richtung Fahrtsplatz fortgesetzt.

Nachdem auf der Fahrtswiese die ersten Fest- und Feierreden gehalten wurden, kam es wie alljährlich zur traditionellen Verlesung des Fahrtsbriefes. Abgerundet wurden die Feierlichkeiten durch den Besuch des Denkmals sowie der Fahrtspredigt in der Kirche Näfels. Anschliessend verlockten viele Marktstände und ein Karussell die Teilnehmer und auch die Kinder zum weiteren Verweilen in Näfels.

Trotz des gestrigen Wintereinbruchs beteiligten sich auch dieses Jahr wieder viele Leute an der Feierlichkeit zur Näfelser Fahrt.

Zusatzinformationen bei glarus24.ch

Die gesamte Fahrtspredigt finden sie in der Word-Datei.

Eindrücke der Fahrt finden sie in der <link>Galerie.