Die Natur beschenkt uns im Überfluss

Einen Erntedankgottesdienst im Sinne der Dankbarkeit durfte man am vergangenen Sonntag in Bilten erleben. Der Schnyderhof war für die ökumenische Feier herbstlich geschmückt, der Altar aus Strohballen gestaltet.



Erntedankfeier in Bilten (Bild: zvg)
Erntedankfeier in Bilten (Bild: zvg)

In dieser naturnahen Umgebung nahmen die Angehörigen der Reformierten Kirchgemeinde Bilten-Schänis und der Katholischen Pfarreien Schänis-Maseltrangen auf den bereitgestellten Bänken Platz. Seelsorger und Pfarreibeauftragter Bruno Schmid und Pfarrer Immanuel Nufer gestalteten den Gottesdienst. Der Männerchor Schänis umrahmte den Anlass mit stimmungsvollem Gesang.

Erntedank ist Demut und «Freude-Teilete»

Ganz der bäuerlich-dörflichen Tradition und dem Dank für die gute Ernte verpflichtet, standen am 24. September die Früchte des Feldes im Mittelpunkt. Die beiden Seelsorger zeigten den Gottesdienstbesuchern auf, wie reich – ja, gar im Überfluss – die Natur uns beschenkt. Weizenkörner, kaum als Gewicht in der Hand spürbar, multiplizieren sich ins Tausendfache. Aus ihnen wird Mehl und daraus Brot, das wir zum Leben brauchen. Und selber weitergedacht: So wachsen aus kleinen Samenkörner fussballgrosse Kürbisse heran und aus winzigen Körner entwickeln sich feine Pflänzchen, bis sie kerzengerade als strahlende Sonnenblumen in den Himmel wachsen. Die Fülle an Früchten, Gemüsen, Salaten, Körnern und Beeren im Herbst ist kaum zu überblicken. Mitunter kann uns dieser Überfluss fast etwas schwindelig machen und uns antreiben, immer mehr davon zu wollen. Aber – so beschreibt es das Gleichnis vom reichen Kornbauern – nicht das Horten und die (Raff)Gier sollen uns leiten, sondern die Demut und der Wille zu teilen. Nach dem Gottesdienst war denn auch der gemeinsame Apéro mit Most und Kräpfli als kulinarische «Freude-Teilete» angesagt und das schöne Wetter lud ein, bei der engagierten Gastgeberfamilie Schnyder zu verweilen und draussen den Zmittag bei Köstlichkeiten vom Grill zu verbringen. 

Die Dankbarkeit war an diesem Tag spürbar und auch das Zusammensein war von beglückenden Begegnungen voller Vielfalt und Fülle geprägt. So dürfen wir uns auch in schwierigen und «ärmeren» Zeiten immer wieder an das Erntedankfest erinnern – Jahr für Jahr gespannt erwartet und Jahr für Jahr froh und staunend empfangen.