Die neue Gemeinde bekommt Konturen

Im Lauf des Jahres soll für die Gestaltung der Verwaltung und der Schule von Glarus Nord ein Vorschlag ausgearbeitet werden. Im Mai soll die Öffentlichkeit informiert werden



Die Glarus-Nord-Gemeinden beteiligen sich gemeinsam mit maximal 115 000 Franken an der Sa-nierung der öffentlichen Anlagen im Gäsi.
Die Glarus-Nord-Gemeinden beteiligen sich gemeinsam mit maximal 115 000 Franken an der Sa-nierung der öffentlichen Anlagen im Gäsi.

Glarus Nord. – Nach der Bestätigung der Gemeindestrukturreform durch die ausserordentliche Landsgemeinde vom vergangenen November geht Glarus Nord das Design der neuen Gemeinde auf zwei Ebenen an.

Die Ausgestaltung, die Aufgabenteilung und die Schnittstellen der zukünftigen Verwaltung Glarus Nord werden Ende Februar in einem Workshop unter Zuzug eines externen Experten vom Steuerungsauschuss, der Projektleitung und den Arbeitsgruppenvorsitzenden erarbeitet. Damit hofft man Doppelspurigkeiten und Missverständnisse zwischen den Arbeitsgruppen verhindern zu können und einen wesentlichen Schritt vorwärts zu kommen.

Daneben will die Arbeitsgruppe „Schulwesen“ unter dem Vorsitz von Schulrätin Eva Carmenati, Mollis, bis im Herbst dieses Jahres die Angebots- und die Führungsstruktur der neuen Schule planen und zieht dazu ebenfalls einen externen Berater bei. Die Rahmenbedingung dazu bildet das neue kantonale Bildungsgesetz, dessen Konturen in den nächsten Wochen sichtbar werden sollten. Es ist geplant, dass in einem ersten Schritt die bisherigen Schulpräsidentinnen und Schulpräsidenten entscheiden, welche Klassen an welchen Standorten geführt werden. Dabei wird zu berücksichtigen sein, dass jüngere Schülerinnen und Schüler weniger mobil sind als ältere und deshalb möglichst vor Ort die Schule besuchen können sollten. Aufbauend auf dieser Angebotsstruktur wird als zweiter Schritt die Führungsstruktur zu klären sein, also die Frage, wie die Schulleitungen miteinander vernetzt sind. Anschliessend stehen im Jahr 2009 die Erarbeitung von Reglementen und Personalentscheide an, damit die Schule Glarus Nord auf das Schuljahr 2010/11 startbereit ist.

Reorganisation der Leitung


Ebenfalls ein Thema der Tagung von Ende Februar ist neben der angestrebten Ausgestaltung der neuen Gemeinde der Weg dahin. Die bisherige Projektorganisation wird überarbeitet. Die personellen Ressourcen sind zu knapp und die Koordination der Prozesse muss verbessert werden. Der Steuerungsausschuss hat zur Behebung dieser Mängel an seiner Sitzung vom 21. Januar bereits beschlossen, mit Roger Sonderegger aus St. Gallen einen externen Berater beizuziehen und eine Stelle für ein Projektsekretariat im Umfang von 60 bis 80 Stellenprozenten vorzusehen.

Die Ergebnisse der Tagung und der Stand der Dinge allgemein werden an zwei Anlässen dem Personal und der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Orientierung des Gemeindepersonals findet am 31. März statt. Die öffentliche Informationsveranstaltung findet voraussichtlich am 26. Mai statt.

Im Zentrum dieser zweiten Veranstaltung soll die Frage stehen, ob für Glarus Nord ein Gemeindeparlament eingeführt werden soll oder ob eine Gemeindeversammlung richtig ist. Die Arbeitsgruppe „Volksrechte und Behörden“ unter der Leitung des Näfelser Gemeindepräsidenten Bruno Gallati wird beide Modelle vorstellen und mit den Anwesenden diskutieren.

Beiträge an die Sanierung im Gäsi


Die Glarus-Nord-Gemeinden beteiligen sich gemeinsam mit maximal 115 000 Franken an der Sanierung der öffentlichen Anlagen im Gäsi. Die Projektleitung Glarus Nord hat dazu zu Handen der einzelnen Gemeinden einen Vertrag mit der Zeltklub Genossenschaft Glarnerland ausgearbeitet. Die Beiträge werden für die Renovation des Kioskes, für neue WC-Anlagen und Duschen sowie die Erneuerung des Spielplatzes und der Feuerstellen eingesetzt. In der Vereinbarung mit dem Zeltklub wird festgehalten, dass die Anlagen öffentlich zugänglich bleiben müssen und keine Eintrittsgebühren erhoben werden dürfen.

Zwei neue Arbeitsgruppen


Unter der Leitung des Filzbacher Gemeindepräsidenten Hansruedi Kamm wird eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich mit dem Schiesswesen befassen soll. Insbesondere geht es darum, abzuklären, wie viele und welche Schiessstände weiter betrieben werden sollen.

Eine weitere neue Arbeitsgruppe soll sich mit den Fragen rund um die Erhaltung des Dorflebens, der Dorfkultur und des Vereinslebens befassen.

Schon abgeschlossen ist die Arbeit der Gruppe, die sich mit der Neuorganisation der Finanzverwaltung befasst. Es liegt ein Vorschlag für eine gemeinsame Finanzverwaltung vor. Niederurnen und Oberurnen arbeiten seit dem 1. Januar zusammen. Ab Juli sollen die Verwaltungen von Niederurnen und Oberurnen unter einer Führung stehen, da der Gemeindeverwalter von Niederurnen dann in Pension geht.

Weitere Arbeitsgruppen befassen sich aktuell mit der Zukunft der Werkhöfe und Forstbetriebe, der Alters- und Pflegeheime, der Werkbetriebe sowie mit dem neuen Gemeindenamen und –wappen.