Mit kritischem Blick verfolgten die Organisatoren der Kantonalen Herbstviehschau, Agrotourismus Glarnerland, unterstützt von den Institutionen «Kleinvieh Glarus», «Glarner Braunvieh» «Glarus gaaht ä Vehmärt», am frühen Samstagmorgen das Wettergeschehen am Himmel. Ein leicht bedeckter Himmel kündigte nach einem herrlichen Spätsommer einen Wetterwechsel an. Zur Beruhigung aller trat der älteste Glarner, der Föhn, in den Vordergrund und entfernte die ankommenden Unwetter. Deshalb die Behauptung: «Wettermacher Petrus ist definitiv ein Glarner»! Wie sonst ist es dazu gekommen, dass es praktisch in der ganzen Schweiz den ganzen Samstag hindurch wie aus Kübeln gegossen hat, und die Kantonale Herbstviehschau in Glarus praktisch bis zum Schluss nicht einen Tropfen abbekam.
Kantonale Herbstviehschau 2023 – ein weiterer Grosserfolg
Das tolle Herbstwetter war mit ein Grund, dass das Organisationskomitee mit Peter Schiesser, Präsident von «Braunvieh Glarus» und Fredi Bernet von «Kleinvieh Glarus» nach Abschluss der Veranstaltung von einem weiteren Grosserfolg sprechen dürfen. Zu diesem Erfolg beigetragen haben alle teilnehmenden Viehzüchterinnen und Viehzüchter, die Juroren im Ring, die neutral und objektiv unter Einhaltung der Richtlinien die Tiere bewerteten und last but not least die vielen Zuschauer und Vertreter der Fachszene.
Züchter Albert Horner und sein Muni Zibu
Das Augenmerk zum Auftakt der Kantonalen Herbstviehschau in Glarus war natürlich ESAF-Sieger-Muni Zibu, der sich eingereiht am Schlusse der Alpabfahrt und anschliessend auf dem Zaunplatz gemeinsam mit seinem Züchter Bert Horner dem Publikum präsentierte. Zibu hat bereits die Formen eines prächtigen Stiers angenommen und wird in zwei Jahren in voller Grösse und schwergewichtig nicht nur den Schwingerkönig 2025 begeistern, sondern auch die Publikumsmassen.
Die «Braune Kuh» im Mittelpunkt
Im Mittelpunkt der diesjährigen Viehschau stand für «Braunvieh Glarus» ganz klar die «Braune Kuh». Sei es Originalbraunvieh, das auch bei weniger intensiver Haltung gut im Schuss bleibt und bei der heutigen Landwirtschaftspolitik besser ankommt als Leistungszucht. Die Vorzüge von Braunvieh sollen gerade deswegen hervorgehoben werden. Diese lauten: Käsetauglichkeit der Milch, gute Eutergesundheit, lange Nutzungsdauer und eine hervorragende Wirtschaftlichkeit.
Peggy-Sue, die schönste Kuh und Miss Glarus
Als Höhepunkt und gelungener Abschluss der diesjährigen Kantonalen Herbstviehschau wählten gestrenge Juroren unter Berücksichtigung verschiedene Kriterien am späteren Nachmittag die Schönste aller Schönen zur Miss Glarus. In diesem Jahr fiel die Wahl auf «Peggy-Sue» aus dem Stall von Philipp Zweifel aus Linthal. Wir gratulieren herzlich!
Kleinvieh Glarus mit tollen Zuchterfolgen
Kleinvieh Glarus zeigte seine Vielfältigkeit, die von Jahr zu Jahr immer grösser wird. Nebst vier Schafrassen waren auch acht Ziegenrassen auf dem Platz. Insgesamt präsentierten sich 223 Schafe und 100 Geissen dem Publikum. Bei der Geissen- und Schafzucht liegen die Ziele nicht bei allen am gleichen Ort. Die einen setzen auf eine hohe Milchleistung, um Käse zu produzieren, die anderen setzen auf Fleischproduktion. Nichtsdestotrotz steht im Zentrum immer die Leidenschaft, gesunde und widerstandsfähige Tiere zu züchten. Miss Glarus bei den Ziegen wurde NEELA, eine Ziegen-Schönheit aus dem Toggenburg und kommt aus dem Stall von Anton Furrer. Im zweiten Rang finden wir die Saanen-Ziege LINDA aus dem Stalle von David Bernet, gefolgt von DOMINA, einer Appenzeller-Ziege aus dem Stall von R. und R. Widmer-Stüssi.
Bombenstimmung an der Abendveranstaltung
Ein ausgewogenes Rahmenprogramm mit verschiedenen Spezialwettbewerben, Auftritte der Trychlergruppe Wiggis, Pferdekutschenfahrten mit dem immer aufgestellten und fröhlichen Kutscher Martin Bowald, Wettbewerbe mit Superpreisen, Informationen über die Glarner Landwirtschaft trugen ebenfalls zum guten Gelingen dieses Anlasses bei. Für das nichtbäuerliche Publikum stiessen die Sehenswürdigkeiten, die leistungsfähige Festwirtschaft im Festzelt mit Unterhaltung, die Kälber und Muttertiere und die vielen Schafe und Ziegen auf grosses Interesse. Lob bekamen die Kleinvieh- und Grossviehzüchter von den gestrengen Juroren, die die Zuchterfolge entsprechend rühmten. Und fast hätte ich es vergessen, nämlich alle fleissigen Hände in der Festwirtschaft und das überaus fleissige Servicepersonal, welches für das leibliche Wohl ihrer Gäste besorgt war. Den ganzen Tag hindurch und vor allem am Abend ging es im Festzelt zu du her wie in einem «hölzigen» Himmel. Das Traditionsmenü mit Netzbraten, Kartoffelstock und Gemüse war ohne zu überreiben ein wahrer Gaumenschmaus und fand reissenden Absatz. Und ganz zum Schluss noch folgende Hinweis: Wer noch nie an der Kantonalen Herbstviehschau in Glarus war, sollte dieses Versäumnis dringend nachholen! Die Kantonale Herbstviehschau bietet für alle etwas! Wer sich für die Ranglisten interessiert, findet diese auf dem Internet unter www.braunvieh-glarus.ch.
