Ulrich Plenzdorf schrieb das Stück im Jargon der DDR-Jugend der 1970er-Jahre. Es erzählt die Geschichte eines Jugendlichen, der aus seiner kleinbürgerlichen Umwelt ausbrechen will und beim Lesen von Goethes Werk Die Leiden des jungen Werthers immer wieder Ähnlichkeiten mit seinem eigenen Leben entdeckt.
Edgar Wibeau wurde von seinem Vater verlassen, als er fünf Jahre alt war. Nach dem Tod Edgars mit 17 Jahren befragt sein Vater Personen, die seinem Sohn nahestanden, um im Nachhinein seinen Sohn kennen zu lernen.
Edgar wächst in DDR-Zeiten bei seiner Mutter als Musterschüler und Vorzeigeknabe auf. Nach einem Streit mit seinem Lehrmeister Flemming tut er, was er schon lange tun wollte – er verschwindet mit seinem Freund Willi aus seinem Heimatort, der fiktiven Kleinstadt Mittenberg, und geht nach Berlin. Willis zieht es jedoch bald wieder nach Mittenberg zurück. Edgar bleibt allein in Berlin, wo er ein einer verlassenen Laube neben einem Kindergarten unterkommt. In diesem Kindergarten arbeitet die 20-jährige Charlie, in die er sich bald verliebt. Dieter, ihr Verlobter und späterer Ehemann und Charlie selbst geben Edgar viel zu denken. Charlie weiss nie genau, woran sie bei Edgar ist. Der einzige, mit dem Edgar Kontakt hält, ist sein Jugendfreund Willi. Diesem schickt er regelmässige Tonbänder mit Zitaten aus Goethes Werther, die seine eigene Lage gut beschreiben. „Old Werther“ heisst auch später Edgars „Wertherpistole“, die er gerne einsetzt, wenn Situationen unangenehm werden oder er sich seiner Sache nicht mehr ganz sicher ist. Nachdem der junge Rebell als Künstler keinen Erfolg hat, sich selbst als verkanntes Genie aber nie ganz abschreibt, nimmt er eine Arbeit als Anstreicher an. Um seinen Arbeitskollegen etwas zu beweisen, versucht er, ein „nebelloses Farbspritzgerät“ zu entwickeln. Beim ersten Versuch, die selbst gebaute Maschine in Betrieb zu nehmen, wird Edgar durch einen Stromschlag getötet.
Die Verantwortlichen der Glarner Konzert- und Theatergesellschaft laden Sie ein, das gesellschaftkritische Bühnenstück, dessen Inhalt mit demjenigen von Goethes Klassiker zu vergleichen ist, zahlreich zu besuchen.
Samstag, 27. März 2010, 20 Uhr in der Aula der Kantonsschule Glarus;
Dauer: 125 Min.;
Vorverkauf: Buchhandlung Baeschlin oder www.gktg.ch, Abendkasse ab 19.30 Uhr;, Eintritt: Mitglieder Fr. 25.–, Nichtmitglieder Fr. 30.–, Jugendliche bis 18 Jahre und Schüler mit Ausweis Fr. 15.–
Die neuen Leiden des jungen W.
Am Samstag. 27. März, gastiert das Landestheater Tübingen in Glarus. In der Aula der Kantonsschule Glarus gelangt das Bühnenstück Die neuen Leiden des jungen W. zur Aufführung.