Die Oberurner Vorburg der Nachwelt erhalten

Die grösste Burganlage im Kanton Glarus, die Vorburg in Oberurnen, ist seit einigen Jahren wieder zu neuem Leben erweckt worden. Um die Burganalage nachhaltig zu erhalten und auch zu erforschen, kümmern sich eine Stiftung sowie ein Gönnerverein.



Die Oberurner Vorburg der Nachwelt erhalten

Die bedeutendste Burganlage im Kanton Glarus erhebt sich über dem Dorf Oberurnen und gilt auch als deren Wahrzeichen. Der wehrhafte Bau der Vorburg ist mindestens teilweise ins ausgehende 13. Jahrhundert zu datieren und wurde im Verlaufe des 14. Jahrhunderts fertiggestellt. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts sassen die Stucki als Untervögte auf der Burg. Bis 1351 waren die Edelknechte von Uranien Bewohner der Vorburg. Spätestens im 15. Jahrhundert wurde die Burg aufgegeben und dem Zerfall überlassen.

Beachtliche Nordmauer erhalten geblieben

Von der einst mächtigen Burganlage sind heute noch Reste der Mauern und des Hauptbaus übrig. Immer noch recht imposant wirkt mit gut 16 Metern Höhe die Nordmauer des Palas. Der Verkehrsverein Oberurnen klopfte daher vor fast 20 Jahren bei den beiden Besitzerinnen der Burg an, ob sie nicht bereit wären, die ganze Burganlage in eine Stiftung zu überführen. Damit waren die beiden Frauen rasch einverstanden. So wurde schliesslich im Oktober 2002 die Stiftung «Pro Vorburg Oberurnen» gegründet und die ganze Burganlage in diese Stiftung überführt. Sozusagen als Werkzeug der Stiftung wurde auch der Gönnerverein Stiftung «Pro Vorburg Oberurnen» gegründet. Beide haben zum Ziel, die Vorburg und deren geschichtlicher Hintergrund im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten zu erforschen und bekannt zu machen und die Burganlage durch bauliche und andere geeignete Massnahmen nachhaltig zu erhalten. Präsident der Stiftung und des Gönnervereins ist Filippo Croci-Maspoli aus Oberurnen.

Das Wahrzeichen sieht man wieder

Seit der Gründung von Stiftung und Gönnervereinigung ist an und um die Burg recht viel unternommen worden. So wurden vorerst Gebüsche und Bäume gerodet, sodass man vom Tal aus das Wahrzeichen von Oberurnen wieder erkennen kann. Ferner konnten in den zurückliegenden Jahren Wege verbessert, Wald gerodet, eine Feuerstelle errichtet und ein Gerätehaus gebaut werden. Im November 2017 wurde eine erste Etappe zur Sicherung der Anlage ausgeführt. In dieser wurden der die freiliegenden Aussenmauern schädigende innere Mauerschutt soweit wie möglich entfernt. Die rund acht Meter hoch mit Schutt gefüllte Westecke, die Nordwestfront und die Südwestfront wurden möglichst tief von Schutt befreit. Die sehr grossen anfallenden Schuttmengen konnten innerhalb des tiefer liegenden Ostbereiches deponiert werden. Mit dem Material der Freilegung kann dann in der zweiten Etappe gemauert werden. Nun beginnt ein weiterer Abschnitt der Konservierung.

Der Gönnerverein der Stiftung «Pro Vorburg Oberurnen» hat heute rund 60 Mitglieder und nimmt gerne weitere Mitglieder auf. Mit einem Mitgliederbeitrag von 50 Franken helfen Sie mit, die erwähnten Ziele in die Tat umzusetzen. Informationen über die Vereinigung können Sie jederzeit auch online über www.provorburg.ch abrufen.