Die Perlen des Waldes entdecken

Baumriesen knarren, das Blätterdach raschelt und im schattenspendenden Grün zwitschert und knackt es mal da, mal dort. Spaziergänge durch den Glarner Wald bringen Erholung gepaart mit Spannung. Besondere Stimmung verströmen dabei die unberührten Waldreservate. Mehrere Ausflug-Tipps des Naturzentrums Glarnerland führen dorthin.



Der Glarner Wald inspiriert vielfältig. (Foto © Naturzentrum Glarnerland)
Der Glarner Wald inspiriert vielfältig. (Foto © Naturzentrum Glarnerland)

Der Wald ist einer der artenreichsten Lebensräume überhaupt. In den über 40 verschiedenen Waldgesellschaften des Kantons Glarus tummeln sich unzählige Tiere inmitten vielfältigem Pflanzengrün. Die forstliche Planung trägt dem Rechnung: Der Glarner Wald soll nicht nur menschliche Siedlungen schützen und als Holzlieferant dienen, sondern möglichst überall und insbesondere in den sogenannten Waldreservaten viel Natur bieten (siehe Kasten). In den Waldreservaten gibt die Natur den Takt an. Dies schafft beste Voraussetzungen, dass sich dort auch seltene und gefährdete Tiere und Pflanzen wohlfühlen. 36 Waldreservate auf einer Fläche von insgesamt 2100 Hektaren hat der Kanton bisher ausgeschieden. Dies entspricht gut 10% des gesamten Glarner Waldes. Das grösste Reservat umfasst 317, das kleinste zwei Hektaren. Urwald-Stimmung und farbenfrohes Leben prägen diese Waldperlen. Ein Ausflug dorthin lohnt sich.

Waldreservate erleben


Nicht alle der Glarner Waldreservate sind für Wanderer zugänglich. Eine Auswahl gut begehbarer oder zumindest aus der Nähe sichtbarer Waldreservate findet man in sechs Ausflug-Tipps des Naturzentrums Glarnerland. Die Routen führen mitten durch die Waldreservate Gandwald bei Elm, Aeugstenwald ob Ennenda, Gäsiwald am Walensee und Auenwald Klöntal, oder lassen einen nahen Blick zu auf den Arvenwald im Mürtschental oder den Gandberg ob Schwanden. Alle Ausflug-Tipps mit Routenbeschreibung und Infos zu den Naturschönheiten vor Ort sind auf der Webseite www.naturzentrumglarnerland.ch als PDF zum Herunterladen oder ausgedruckt im Naturzentrum Glarnerland erhältlich.

In näherer Zukunft planen die kantonale Abteilung Wald und Naturgefahren und die Waldeigentümer zudem, für alle zugänglichen Waldreservate Broschüren, Infotafeln und mobile Informationen für die Bevölkerung bereitzustellen.

Natur- und Sonderwaldreservate im Kanton Glarus

24 der insgesamt 36 Glarner Waldreservate sind sogenannte Naturwaldreservate. In diesen gibt es keine forstlichen Eingriffe mehr. Die Natur wird sich selbst überlassen und natürliche Prozesse können ungestört ablaufen. Die Bäume altern und sterben irgendwann ab. Totholz reichert sich an, daneben spriessen Jungbäumchen. Ein wahres Natur-Paradies entsteht, insbesondere auch für tot- und altholzliebende Tiere.

Zwölf der Waldreservate sind sogenannte Sonderwaldreservate. Hier sind gezielte forstliche Eingriffe notwendig. Diese fördern seltene Tier- und Pflanzenarten, welche sehr spezifische Lebensraumansprüche haben. Dazu gehören das Auerhuhn, bedrohte Schmetterlinge oder Orchideen.

Die Standorte aller Glarner Waldreservate sind im Kantonalen Geoportal (unter map.geo.gl.ch – Rubrik Wald – Karte Kantonaler Waldplan) ersichtlich.