Die Puszta Company in Schwanden – Tanz, Gesang, Instrumentales

Die kreativ Planenden des Kulturvereins Glarus Süd luden unlängst zu einem doch besonderen Begegnen ins Gemeindezentrum Schwanden ein. Die Puszta Company war mit ihrer «Ultimativen Musik- und Tanzshow», damit – so der Untertitel des Programms «From traditional to experimental» – zu Gast. Das Ensemble mit Madeleine Niggli und Mirjam Niggli feiert sein zwanzigjähriges Bestehen und liess die applausfreudige Besucherschar an diesem Jubiläum gerne teilhaben.



Die Puszta Company in Schwanden – Tanz, Gesang, Instrumentales

Die im Programmheft sorgsam, wortreich beschriebene Zeitreise schlug mit Beginn der kaiserlich – und königlichen Zeit um Kaiserin Sissi samt Entourage und rauschender Ballnacht einen sehr weit gespannten Bogen zu Heutigem, in der Tanz- und Musikwelt Anerkanntem und Gültigem – mit wuchtigem Rhythmus und einem Mix aus Verträumt-Beseeltem und leicht schrillem Sound. Nach filmischen Dokumenten zu damaligem Kriegsgeschehen, militärischen Huldigungen, Hunger und anderem wurde in weiteren Zeitabschnitten von diesen Diskrepanzen zwischen damals heilsamer Musik und Tanz und belastend Weltpolitischem Abstand gewonnen. Es ergab sich eine gern gesehene Abgestimmtheit zwischen Film, Tanz und Begleitmusik.

Das erste der fünf Bilder galt Kaiserin Sissi, artig und freudig winkend, prachtvoller Ballsaal mit Prunk und Glanz auf der Leinwand. Bei kunstvoll ausgespielter Livemusik bewegten sich die Tanzenden auf der Bühne gar passend, enorm adrett, Handkuss da, Handkuss dort, Verbeugungen, vielsagend schmachtvolle Blicke, vom Hofprotokoll vorgegebene Anteilnahmen – der damalige Zeitgeist kam bestens zur Geltung. Man freute sich, nahm Anteil, genoss.

Von weilpolitisch gar Unliebsamem wurde in weiteren Bildern Abstand genommen, gesellschaftlich wieder Relevantes kam auf. Gemeinsinn, Musik, Festliches, Wohlstand, Beschäftigung seien erwähnt. Das mit Musik und Tanz auszudrücken ist und bleibt enorm fordernd. Das Publikum freute sich spürbar, nahm begeistert Anteil. So kam es zum Wischen eines Vorplatzes, Waschen am Dorfbrunnen. Hantieren mit dem Kehrichteimer und gemeinsames Singen von «Luegid vo Bärg und Tal». Lange musikalische Zwischenstücke – kunstvoll und stilsicher ausgespielt – lagen zwischen den einzelnen Tanzszenen, zu denen mitunter auch gesungene Soli mit Instrumentalbegleitung gehörten. Und wenn man vom Schicksal der wirbligen Julischka Kenntnis nahm, wurde es einem schon fast warm ums Herz. Diese Darbietungen waren willkommen, wurden mit viel Anteilnahme mitverfolgt und Szenenapplaus verdankt. Tänzerinnen und der einzige Tänzer – nicht minder adrett und elegant als die Damen – und die Musiker hatten ein grosses Pensum zu bewältigen.

Der Gang ins Heute, und damit zum Ende der Zeitreise, war akustisch und tanzbezogen stark. Das Tanzensemble zeigte – nach Walzern und Csardas – was da abgeht. So wurde man in aktuell Gültiges recht nachhaltig eingeführt.

Langer, verdienter Beifall erheischte Zugaben, denen man echt gerne beiwohnte.