Die richtige Bauphase fängt an

Am letzten Montag wurde die Gemeinde Linthal über den Stand des Projekts „Linthal 2015“ orientiert. Im komplett gefüllten Saal des „Hauses zur Heimat“ konnte Rolf Mathis, Leiter Division Hydraulische Energie von Axpo, bekannt geben, dass die Vorarbeiten so gut wie abgeschlossen sind und bald mit der richtigen Bauphase begonnen werden kann.



Rolf Mathis
Rolf Mathis

Was mit rund 2 Mia. Franken alles gemacht werden kann, zeigte der Linthaler Bevölkerung am letzten Montag im „Haus zur Heimat“ eindrücklich eine Computeranimation. Zig Kilometer an Tunnel und Stollen werden in den kommenden Jahren in den Berg getrieben, zwei grosse Kavernen gegraben, und die längste Staumauer der Schweiz wird errichtet. Aber auch im Tal stehen noch einige Arbeiten an, erklärte Dr. Peter Meier, Leiter Grossprojekte. So werden in diesem Jahr rund 460 Unterkünfte und eine Kantine für die Arbeiter errichtet. Allein für die Verpflegung arbeiten im Vollbetrieb 30 Personen fast rund um die Uhr.

Fragen rund um den Verkehr

Genau im Zentrum von Linthal wird bald schon zusätzlich gebaut. Beim Bahnhof wird eine Umschlagshalle errichtet. In dem 12 Meter hohen, 16 Meter breiten und 150 Meter langen Gebäude werden in den kommenden Jahren rund 400'000 Tonnen an Massengüter von der Schiene auf Lkws umgeladen. Täglich werden dann rund 32 Lastwagenfahrten vom Bahnhof ins Tierfehd und wieder zurück durchgeführt. In den Spitzenzeiten vor allem in den Sommermonaten bis 2013 können es bis zu 70 Fahrten sein. Dieser Punkt beschäftig die Linthaler eindeutig am meisten. Dies haben sie schon an der letzten Gemeindeversammlung kundgetan und Gemeindepräsident Hanspeter Zweifel konnte am letzten Montag erste Fortschritte bekannt geben. Im Bereich Oberdorf wird in beiden Fahrtrichtungen eine Signalisation installiert, welche über ein Kettenobligatorium, die Reduktion der Geschwindigkeit auf 30 informiert, oder auf den wechselnd einspurigen Betrieb hinweist. Des weiteren wird der alte Kirchweg dank einer neuen Schneeschleuder für die Fussgänger auch im Winter frei gehalten. Ausserdem wird abgeklärt, ob und wie ein kleines öV-Netz in Linthal betrieben werden kann. Zudem fragten sich die Linthaler, ob nicht wenigstens eine Fahrt der LKW’s von der Hauptstrasse auf eine andere Route verlagert werden kann, dies auch im Hinblick auf die Sicherheit der Schulkinder. Dies wird Zweifel mit dem Leiter der Arbeitsgemeinschaft abklären.

Thema Sicherheit

Über weitere Projekte informierte Rolf Mathis. So wird ein grosses Augenmerk während des Projektes auf die Sicherheit gelegt. „Wir versuchen alles, um Unfälle zu verhindern. Die Statistik sagt aber, dass Unfälle kaum ganz ausgeschlossen werden können.“ Dennoch werden die Arbeiter in verschiedenen Sicherheitsübungen und –geräten geschult. Ausserdem wird ab dem kommenden Frühjahr ein Rettungsarzt 24 Stunden im Ochsenstäfeli vor Ort sein. Ebenfalls zum Thema Sicherheit passt die geplante Ertüchtigung der 5-t-Seilbahn und das Besucherzentrum im altehrwürdigen Saal vom Hotel Tödi.. „Hier muss abgewägt werden, zwischen dem Interesse der Besucher und ihrer Sicherheit.“ Im Berg wird unter Zeitdruck und auf engstem Raum mit grossen Maschinen gearbeitet, zusätzliche Leute auf der Baustelle erhöhen dabei das Unfallrisiko ungemein. Deshalb ist im Hotel Tödi ein Besucherzentrum geplant, welches die Gäste über das Projekt Linthal 2015 informiert. Mathis hofft, dass an verschiedenen Stellen der Baustelle Kameras installiert werden können, damit die Besucher aus sicherer Entfernung Einblick in die Arbeiten erhalten.
Diesen interessanten ersten Einblick wurde an diesem Orientierungsabend den zahlreich erschienenen Gästen vermittelt. Ein zweiter Film zeigte Auschnitte von den verschiedenen Baustellen; aufgenommen in der verganenen Woche.