Die Rückkehr des Glasbildes "Hegen und Pflegen"

Seit neustem verschönert das Glasfenster „Hegen und Pflegen“ vom Künstler Christian Oehler den Besuchereingang beim Kantonsspital Glarus. Vier menschliche Gestalten symbolisieren den humanen Umgang mit Patienten. Einer der viel dazu beigetragen hat, dass das Kunstwerk den Weg zurück in das Kantonsspital gefunden hat war „Osterhazy“ respektive Fridolin Hauser.



schildert den "dornenreichen" Weg des Glasbildes
schildert den "dornenreichen" Weg des Glasbildes

Am 26. März wurde die Rückkehr und Wiederanbringung des Glasbildes „Hegen und Pflegen“ im kleineren Rahmen würdig gefeiert. Ein spezieller Tag, denn das Datum fiel fast genau auf den 101. Geburtstag des Künstlers Christian Oehler.

Am richtigen Platz

Die Gäste wurden durch Dr. von Rechenberg, Leiter der Kunstkommission des Kantonsspitals, begrüsst. „Es freut mich, dass dieses Glasbild wieder den Weg zurück gefunden hat und sich heute an dem Ort befindet, wo viele Menschen Tag für Tag und mit grossem Einsatz gehegt und gepflegt werden“ Er führte weiter aus, dass dieses Bild im Zuge der umfassenden Um- und Neubauten des Kantonsspitals vor einigen Jahren entfernt werden musste. Es wurde sauber verpackt und gelagert, wurde aber, so von Rechenberg, aus unerklärlichen Gründen nach Beendigung der Arbeiten nicht mehr zurückgebracht und gelang für einige Jahre in Vergessenheit. „Dank Initiative von Fridolin (Osterhazy) Hauser, von Regierungsrat Röbi Martin und Martin Müller, Projektleiter Kantonale Bauten, konnte das Bild wieder aus der Versenkung geholt werden.“ Von Rechenberg schilderte den ab diesem Zeitpunkt recht abenteuerlichen Weg, den das Bild bis zum heutigen Tag nahm. Eine grosse Hürde war, wie er ausführte, die Frage; wer übernimmt die Kosten der notwendigen Restaurierung? Erfreulicherweise erklärte sich das Departement für Bau und Umwelt bereit, diese Kosten zu übernehmen. Damit war der Weg frei und vom erfreulichen Resultat konnten sich die Besucher der Vernissage persönlich überzeugen.

Ein komplizierter Weg bis zum Ziel

„So einfach wie es Dr. von Rechenberg in seiner Einleitung schilderte, war es aber doch nicht.“ Martin Müller erklärte, dass er im April vergangenen Jahres ein Schreiben von „Osterhazy“ erhalten habe indem er darauf aufmerksam machte, dass das Bild von Christian Oeler seit dem Umbau verschwunden sei. Daraufhin habe er von Regierungsrat Marti den Auftrag erhalten, der Sache nachzugehen. Eine Odyssey durch viele Stellen begann, viele Fragen mussten geklärt werden und es brauchte viel Zeit, bis man fündig wurde. Ab diesem Zeitpunkt begannen dann die eigentlichen Arbeiten und wieder galt es viele Fragen zu klären. Mit viel Einsatz und fachlichem Können gelang es, dieses Glasbild zu restaurieren. „Mit dem Transport ins Kantonsspital ist das Kunstwerk nach fünfzehn Jahren Abwesenheit wieder zu neuem Leben erweckt worden.“ Der definitive Standort des Bildes, so Müller, wurde mit der Kunstkommission festgelegt.

Laudatio von Pfarrer Jorg Meuth

Der ehemalige Glarner Stadtpfarrer Meuth ist ein profunder Kenner des Lebenswerkes von Christian Oehler. Er begann mit der Bemerkung, dass er den Künstler von Kindesbeinen an kannte. Er erzählte, wie der Künstler 1949 nach Jahren in der Kriegsgefangenschaft nach Deutschland zurückkehrte, gesundheitlich stark angeschlagen. Bereits in jenen Jahren erholte er sich zeitweilig im Glarnerland, denn seine Grossmutter, Elisabeth Zweifel stammte aus Linthal und seine Eltern waren in Linthal getraut worden. „Das Markenzeichen von Oehler war eine spezielle Mütze, und wenn man Glück hatte, konnte man ihn sehen, umgeben von vielen Tauben.“ Er schilderte die verschiedenen Abschnitte im Leben des Künstler, vor allem auch die Jahre die Oehler im Glarnerland verbrachte. „Auch im Glarnerland sind von ihm bleibende Andenken zu sehen, so zum Beispiel „der verlorene Sohn“ in der evangelischen Kirche in Schwanden, Bilder im Bergkirchlein im Klöntal und viele mehr. „Er verbrachte bis zu seinem Tod am 7. November 1986 viele schöne und erfolgreiche Jahre im Glarnerland.“ Auch für Jorg Meuth war die Rückkehr des Glasbildes „Hegen und Pflegen“ in das Kantonsspital Glarus ein besonderes, ein höchst erfreuliches Ereignis.

Anstelle von Regierungsrat Röbi Marti überbrachte Ratskollege Andrea Bettiga die Grüsse und den Dank der Glarner Regierung. Musikalisch umrahmt wurde die sympathische Feier durch tolle Gesangsvorträge eines Teils des Gospelchors des Kantons Glarus.