«Die Schicksalsjahre des jungen Zwingli» begeistern in der Stadtkirche

Einen literarischen und musikalischen Genuss konnten zahlreiche Besucherinnen und Besucher am vergangenen Sonntag in der Stadtkirche in Glarus erleben. Die Reformierte Landeskirche und die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Glarus-Riedern hatten zu Konzert und Lesung über die jungen Jahre des Reformators Zwingli eingeladen.



«Die Schicksalsjahre des jungen Zwingli» begeistern in der Stadtkirche

Sebastian Doll begrüsste die Mitwirkenden und das Publikum in seiner Doppelfunktion als Pfarrer der Stadtkirche und Mitglied des Kantonalen Kirchenrates und freute sich sichtlich über die etwa 180 Zuhörenden dieses besonderen Abends. Dieses Konzert sei der Abschluss zum 500-Jahr-Jubiläum der Zürcher Reformation und es sei schon etwas Besonderes, einmal etwas über den jungen Zwingli zu erfahren.
Der Autor Däni Wisler las aus seinem Roman «Im Schatten der 7 Fürsten» und wurde dabei musikalisch unterstützt von einem grossen Projektchor, Jodlerinnen und Jodlern und Klängen vom Hackbrett. Das Alphorn blies der Autor sogar selbst und brachte so Musik aus der Heimat des Reformators, dem Toggenburg, nach Glarus, dem Ort, in dem Huldrych Zwingli auch einmal Priester gewesen ist.

Unter der Leitung von Angela Thalmann und Thomas Ulsamer boten der Chor, der aus Sängerinnen und Sängern aus St. Peterzell und Brunnadern, sowie aus Gastsängerinnen und Gastsängern bestand, und die anderen Musizierenden Musik von Peter Roth dar und füllten die Räume der Stadtkirche mit wunderbaren Klängen.
Dazwischen erzählte Dänu Wisler von Zwingli, seinen Jahren in Wildhaus, als Kind bei seinen Eltern, seine Begegnungen auf der Alp und der damit verbundenen Frömmigkeit. Man hörte vom Söldnerwesen, von Händlern und Reisläufern, der Pest, die Zwingli wie durch ein Wunder überlebte, und von der Liebe, die der eigentlich zölibatär lebende Priester erlebte, als er in Zürich Anna Reinhard, seine spätere Ehefrau kennenlernte.

Die einzelnen musikalischen Beiträge entführten dabei immer wieder in die Vergangenheit. So stach besonders das Pestlied von Zwingli mit seinen mittelalterlichen Klängen hervor. Aber auch das eigens für diesen Anlass komponierte und 2018 in Hemberg uraufgeführte Stück «Los, mini Seel uf din Schöpfer, er häts guet mit mer im Sinn» berührte neben allen anderen Stücken die Herzen der Anwesenden.
Letzteres wurde auch noch als Zugabe des begeisterten Publikums gefordert. Sebastian Doll bedankte sich bei den Gästen aus dem Toggenburg und lud im Anschluss dazu ein, den Roman zu erwerben und sogar vom Autor Dänu Wisler signieren zu lassen.