Die Schnittstelle zu den Informationen

Seit 2013 arbeitet Stefan Baumgartner, Elektrotechniker HF, im Technischen Büro der tb.glarus. Eine Aufgabe, die Überblick verlangt und zugleich die Passion für Genauigkeit und das Herz für die Praxis. Ein Bericht über umfassende Pläne und kurze Arbeitswege.



dass die Informationen über die Leitungsnetze der Gemeinde Glarus aktuell sind. (Bilder: zvg) Als Elektrotechniker HF ist Stefan Baumgartner im Büro und im Graben für die Versorgungssicherheit der Gemeinde Glarus unterwegs.
dass die Informationen über die Leitungsnetze der Gemeinde Glarus aktuell sind. (Bilder: zvg) Als Elektrotechniker HF ist Stefan Baumgartner im Büro und im Graben für die Versorgungssicherheit der Gemeinde Glarus unterwegs.

Einige kennen Stefan Baumgartner als Elektromonteur beim EW Linthal oder bei Elektro Rhyner AG, andere von Mountainbikefahrten oder aus der Schützengesellschaft Ennenda. Inzwischen hat er sich an der Technikerschule berufsbegleitend zum Elektrotechniker HF weitergebildet und in den Jahren 2011 und 2012 auch die Ausbildung zum Elektrokontrolleur absolviert. Dieser Weg aus dem Kabelschacht ins Büro ist für ihn auch heute noch keine Einbahnstrasse, was eng mit seiner Aufgabe bei den tb.glarus zusammenhängt.

Während Thomas Küng, sein Kollege im Technischen Büro, sich um die Bauprojekte kümmert, wickelt Baumgartner die internen Projekte ab – vom Unterhalt der Kandelaber bis zur Beschaffung von neuen Systemen. Viel hat mit Plänen zu tun, aktuell zum Beispiel mit den Plänen für die Feuerwehr. «Sie will wissen, welche Häuser einen Gasanschluss haben, und wo welcher Hydrant steht.» Stefan Baumgartner, selber Gruppenführer der Feuerwehr Glarus, ist die Schnittstelle für solche Informationen. Einerseits sammelt er sie bei den Installations- und Leitungsbauteams und leitet sie ans Ingenieurbüro weiter, welches die Pläne zeichnet und aktualisiert. Andererseits zieht er diese Informationen unter neuen Gesichtspunkten zusammen und gibt sie an die entsprechenden Stellen der Geschäftsleitung weiter.

Service public


«Jeder Bürger, der Pläne haben muss, kann zu uns kommen. Einige informieren sich von sich aus, wenn sie ein Bauvorhaben planen und wissen wollen, wo es Anschlüsse gibt und wo Leitungen verlaufen. Aber wir begutachten auch die Baugesuche und geben – im Sinne eines Service public – Informationen von uns aus an die Bauherrschaften weiter.» Heutige Werkleitungspläne gehen weit darüber hinaus, was auf einem alten Tuscheplan eingezeichnet wurde. Denn um effizient zu arbeiten und die Sicherheit zu garantieren, will man möglichst komplette Daten haben: Informationen, wie tief die Leitung liegt, wo sie verläuft, aber auch über Querschnitte, Alter der Leitungen und Material. «Derzeit sind wir zum Beispiel dabei, die Informationen über die Papierbleikabel aus dem System zu ziehen. So können wir deren Auswechslung planen, bevor es Probleme bei der Stromversorgung gibt.»

Büro und Graben


Ob Strom, Wasser oder Gas – wenn Stefan Baumgartner eine Sitzung hat, trägt er das schöne Hemd, wenn er rausgeht, um sich die Situation anzuschauen, holt er die Hosen mit den gelben Streifen hervor und kriecht selbst in den Schacht. Genau diese Abwechslung macht seine Aufgabe spannend. «Wenn ein Kabel beim Bauen beschädigt wird oder ein Leck auftritt, sieht alles plötzlich anders aus. Man muss den Überblick behalten, Prioritäten setzen und wird mit speziellen Aufgaben betraut.» Alle fünf Wochen versieht Baumgartner – wie viele seiner Arbeitskollegen – Pikettdienst. Das bedeutet: Rund um die Uhr sieben Tage lang erreichbar und in 30 Minuten vor Ort sein. So garantieren die tb.glarus die Versorgungssicherheit für die Bevölkerung. Doch es ist genau diese Nähe zum Arbeitsplatz, die für Stefan Baumgartner auch Lebensqualität bedeutet: «Wir wohnen ein paar 100 Meter vom Geschäft, in 5 Minuten bin ich zu Fuss hier. Im Winter bin ich in Braunwald am Ski fahren, in der restlichen Freizeit geht’s zur SG Ennenda oder aufs Bike und obsi.» Dort kommt der Elektrotechniker an jenen Bauwerken vorbei, zu deren Funktionieren er mit seiner Arbeit beiträgt, an den Kraftwerkprojekten, am Wärmeverbund oder am Reservoir im Brunnenstübli. Büro und Schacht – sie werden durch Stefan Baumgartner verbunden.