«Die schönsten Hotels der Schweiz»

Haben Sie Lust auf einige aussergewöhnliche Tage in geschichtsträchtigen Mauern? Der Schweizer Heimatschutz lädt ein, auf Entdeckungsreise zu gehen.



Beispiel eines aussergewöhnlichen Gasthauses: das Grimsel Hospiz. (Bild: mb.)
Beispiel eines aussergewöhnlichen Gasthauses: das Grimsel Hospiz. (Bild: mb.)

«Aus dem Alltag ausbrechen und ein paar aussergewöhnliche Tage verbringen. Sei es in einem Hotel der Belle Epoque, einer einfachen Herberge oder einem historischen Stadthotel – mit unserem Büchlein in der Tasche sind Sie gut beraten.» So wirbt der Schweizer Heimatschutz für die Publikation «Die schönsten Hotels der Schweiz», die in 3. überarbeiteter Auflage erschienen ist. Darin stellt er 67 aussergewöhnliche Gasthäuser in der Schweiz vor – der Kanton Glarus kann leider nicht dienen.

Trotzdem sind die Vorschläge interessant und laden ein, auf Entdeckungsreise zu gehen. Die Auswahl reicht von historischen Hotelbetrieben bis hin zu renovierten und sorgfältig umgestalteten Villen oder Schlössern. «Ein sorgsamer Umgang mit dem Gebäude und der Einrichtung – sei diese historisch oder neu – sowie Echtheit und Ambiance waren für die Wahl ausschlaggebend», schreiben die Verfasser. «Standardisierten Luxus und Erlebniszauber liessen wir links liegen.»

So findet man beispielsweise das Hotel Belvédère am Furkapass neben dem Schloss Ueberstorf FR, das Kloster Schönthal BL neben dem Landgasthof Ruedihus in Kandersteg BE, den Palazzo Salis in Soglio GR neben dem Hotel Alpenhof in Weisstannen SG usw. Auch Bed and Breakfast ist enthalten, und zwar mit Betrieben, «die Überraschendes bereithalten».

Einige wenige Gasthäuser kennen wir. Das Grimsel Hospiz in Guttannen BE hat es uns zum Beispiel angetan. Hoch über dem Stausee thront es an einzigartig spektakulärer Lage. Inmitten der Alpen, umgeben von einer prachtvollen Natur. Mit rustikalem Granit verkleidet und einem markanten Treppengiebel. Wunderschön!

Das Hospiz wurde Anfang der 1930er-Jahre von der Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) erbaut, als bei der Flutung des Grimselstausees das alte Hospiz und ein Teil des historischen Passweges geopfert werden mussten. Als erstes elektrisch beheiztes Hotel Europas an der damals höchsten Staumauer der Welt (114 Meter) sorgte es für Furore. Knapp 80 Jahre später erneuerte die KWO das in die Jahre gekommene Haus gründlich und erweiterte es. Dabei wurden der Turmsaal und der Arvensaal sorgfältig restauriert.

Umfangreicher waren die Eingriffe in den Zimmergeschossen. Die Gästezimmer erhielten ein zeitgenössisches Gewand, «bestimmt von zurückhaltender Material- und Farbwahl». Sie sind stilvoll eingerichtet mit Möbeln, die im Tal nach historischem Vorbild geschreinert worden sind.

Das Hotel, welches mit Ruhe und Erholung pur aufwartet, ist ein lohnendes Ziel in der 140-seitigen Broschüre des Schweizer Heimatschutzes (www.heimatschutz.ch). Ich kann sie nur empfehlen und wünsche viel Vergnügen auf der Entdeckungsreise!