Die Sonne strahlte auf die eingereihten Kühe, als Experte Daniel Gisler aus Bürglen die erste Abteilung im Ring richtete. Zusammen mit seinen Kollegen Roman Schirmer, Goldingen und Samuel Cadalbert, Lantsch stellte er sich der Aufgabe die schönsten Kühe und Rinder unter den 290 aufgeführten Tieren zu erküren. Nebst dem ESAF-Siegermuni wurden drei weitere Stiere im Ring vorgeführt und punktiert während daneben weiter Kühe, Rinder, Schafe und Ziegen für Abwechslung sorgten.
Furrers Ziegen dominierten
Nebst Saanen-, Appenzeller-, Toggenburger-, gemsfarbenen Gebirgsziegen, Pfauen- und Walliser Schwarzhalsziegen wurden heuer erstmals auch Nero Verzasca – eine ProSpecieRara-Rasse – in Glarus aufgeführt. Die Experten Mathias Hässig aus Oberhelfenschwil und Markus Gämperle aus Libingen vergaben dabei die Ehrentitel der alten Dame an Nelke von Toggenburgerziegen-Züchter Anton Furrer aus Haslen. Bei der Wahl zur Ziegenmiss führte eine intensive Beratung der beiden Fachmänner schliesslich ebenfalls zur Zucht aus Anton Furrers Stall; Neela (die mit Nelke auch den Mutter-Tochter-Wettbewerb gewann) holte sich den Titel zur Miss Ziege Glarus 2025.
Elmer Schafe gewinnen
Mit etwas weniger Tieren aber nicht minderer Qualität waren die Schafzüchter aufgefahren. Sie zeigten weisse Alpenschafe (WAS), braunköpfige Fleischschafe (BFS), Texel sowie Suffolk Schafe und stellten auch Schafexperte Roland Tschudi aus Uznach vor keine leichte Aufgabe. „Perfekt wie die Tiere dastehen, es ist eine Augenweide“, lobte dieser bei der Siegerwahl bevor er sich für die Top Fundamente und Fleischigkeit der Collection BFS der Familie Bernet aus Elm entschied.
Braune Zuchterfolge
Nicht nur für Fachleute war es eine Freude zu sehen wie breit das Band der gezeigten Brown Swiss und Original Braunvieh war. Eine wachsenden Anzahl Jungzüchter zeigte ihre Rinder, dabei wies eine Abteilung 15 teilnehmende Jungtiere und somit beste Zukunft der Zuchtqualität auf während Experte Schirmer genauso die Langlebigkeit der Braunen Kuh anhand der 15-jährigen Diana (Diego-ET) von Hans Stüssi aus Riedern, die als dreifach-Dauerleistungskuh geehrt wurde, betonen konnte.
Genetikstars und weitere Spezialtitel
«Dieser Wettbewerb ist sehr interessant, denn hier sehen wir die Kühe mit denen wir gerne züchten, sie waren auf dem Podest, haben aber auch gute innere Werte», so Experte Cadalbert zu den beiden Genetik-Missen, bei den Original Braunen ist dies Wolga (Killy) von Samuel Elmer aus Elm und bei den Brown Swiss Linda (Norwin) von Fritz Fischli-Rhyner, Näfels. Wirtschaftlichkeitsstar wurde Uschi (Udoro) von Erich Gwerder-Giger Glarus, bevor auch die schönste Holsteinkuh Zadora (Chief-ET) von Pius Vogel aus Bilten ihre Wahl im Ring entgegennahm. Den Titel Rinderchampion ging an Familie Peter Schiesser-Steiner Linthal mit Brice-ET Carine. Miss Original Braunvieh und gleichzeitig Gewinnerin des an strenge Richtlinien gebundenen Jakob-Schneider-Fonds wurde Vigor Lena von Peter und Samuel Horner aus Glarus. Schöneuter Original Braunvieh ging an Alma (Omar) von Martin Rhyner-Elmer, Ennenda. Die schönsten BS-Euter haben Yvonn (Yule-ET) bei den jüngeren und Lennox Laura bei den älteren Kühen, sie gehören beide Hans Zehnder-Weber aus Netstal. Schliesslich gewann Erotica (Amir) von Philipp Zweifel den Titel Jungkuhchampion genauso wie die Dauerleistungssiegerin Lennox Loca, währen die Miss Gurt/Blüem Akelei (Adee) auch von Hans Zehnder Netstal ist.
Erneut Miss aus Linthal
Roman Schirmer lobte vor der Misswahl den wunderbaren, einwandfrei organisierten Anlass und die Atmosphäre in Glarus. Er betont weiter: «Man merkt, dass hier das ganze Jahr bestens zu diesen Tieren geschaut wird.» Zur Miss Glarus 2025 erklärt er Calvin-ET Drossel von den Züchterkollegen Elias Schiesser und Philipp Zweifel aus Linthal. «Miss Glarus; eine Kuh die mit ihrem Gesamtpaket überzeugt, sie ist eine sehr lange und feine Kuh. Stark in der Vorhand mit einem langen Becken und einem Fundament, das man nicht viel besser machen kann sowie einem extrem breiten Euter mit starker Voreuterverbundenheit», gratuliert Schirmer den Siegern.
Ungewisse Zukunft
Nebst dem alljährlichen Wiedersehen – bei den meisten nach einem Alpsommer – der Gross- und Kleinviehzüchter/-innen zieht der Traditionsanlass auch immer wieder zahlreiche Besucher/-innen aus der breiten Bevölkerung an. An diesem Tag können Tiere hautnah erlebt, angefasst und ihren Besitzern alle möglichen Fragen zur Landwirtschaft gestellt werden. Aufgrund von Sparmassnahmen und der damit verbundenen Streichung des kantonalen Beitrages ist die Zukunft jedoch ungewiss: «Wir arbeiten daran, so schnell geben wir die Glarner Herbstviehschau nicht auf», so OK- und Braunvieh Glarus Präsident Peter Schiesser, der dank langjährigen Helfern, dem bewährten OK und einwandfrei funktionierender Festwirtschaft erneut auf einen gelungenen Anlass zurückblickt.


























