Die Schule in Zentrum

In der neuen Gemeinde Glarus-Süd stehen sozusagen schrittweise Entscheidungen zu etlichen wichtigen Fragen an. Darüber informierten die Verantwortlichen am Dienstagabend im Gemeindezentrum Schwanden. Am meisten Zeit beanspruchte das Schulische, an dem verschiedene Arbeitsgruppen unter der Leitung von Martin Staub, Schwanden, arbeiten.



Martin Staub bestritt den (schulischen) Hauptteil des Abends. (Bild Jann Etter)
Martin Staub bestritt den (schulischen) Hauptteil des Abends. (Bild Jann Etter)

Projektleiter Jakob Etter, Gemeindepräsident von Mitlödi, erläuterte zunächst das ordentlich kompliziere schrittweise Genehmigungs- und Entscheidungsverfahren. Die Arbeitsgruppenvorschläge gehen an den Leitungsausschuss, von diesem an die Auftraggeberversammlung (Gemeinde-, Schul-, Tagwenspräsidenten), von da an den im Hebst 2009 neu zu wählenden Gemeinderat und dann je nach Gewicht der Vorlage an die Gemeindeversammlung.

Das Schulische


Sehr ausführlich wurden die Ideen für das Schulwesen dargestellt. Staub betonte, dass das Schulwesen stets Veränderungen unterworfen und vielen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Einflüssen ausgesetzt sei. Eben gerade hatte der Regierungsrat den Entwurf für die Bildungsgesetzrevision veröffentlicht. Bei aller Vielfalt müssten aber die einzelnen Schulen einheitlich geführt werden. Das Schulangebot müsse auf die Bedürfnisse von Glarus-Süd zugeschnitten sein; von Glarus-Mitte und Glarus-Nord könne man aber durchaus Anregungen empfangen.

Man hat sich u.a. intensiv mit den Schulstandorten befasst, speziell auch mit den kleinen Schulen in Sool, Schwändi und Braunwald, die durchaus eine Chance hätten.

Zu Detailfragen äusserten Mitglieder der Arbeitsgruppen, so zur Schulortswahl durch die Eltern; zur Grösse der Lehrerschaft, wo eine Abnahme in Aussicht steht; zu den Schulleitungen, für welche eine ausgeklügeltes, mehrstufiges Organigramm vorgestellt wurde; zu den Schulstandorten, die stark von den Schülerzahlen und deren Entwicklung abhängig sein werden; zu den Tagesstrukturen, die heute einem Bedürfnis entsprechen, und zu den Kontakten mit den Eltern, die heute „Erziehungsberechtigte“ genannt werden.

Die Diskussion dauerte nicht lange. Es wurde die Frage nach den Klassengrössen mit Hinweis auf die Notwendigkeit einer flexiblen Lösung aufgeworfen; die gewisse Zentralisierung löste eine skeptische Bemerkung aus. Schliesslich erfuhr man, dass allenfalls nicht mehr benötigte Schulhausliegenschaften samt Turnhallen auch verkauft werden könnten. Interessenten seien vorhanden.

Die neue Gemeindeordnung

Gemeinderat Kaspar Luchsinger, Schwanden, stellte die (überarbeiteten) Ideen für die Behördenorganisation vor, nachdem an einer frühern Versammlung ein Grosser Gemeinderat gewünscht worden war. Es sind nun fünf Ressorts zu drei Gemeindenräten vorgesehen. Der Gemeindepräsident hätte ein Pensum von 60 Prozent, die Resssortleiter ein solches von 30 und die weitern Gemeinderäte 10 bis 15 Prozent. Das wäre total 380 Stellenprozente (ursprünglicher Vorschlag, der Frau Landammann Marianne Dürst aber nicht gefallen hatte: 500 Prozent.)

Forst und Werke getrennt, aber deckungsgleich

Landrat Walter Elmer, Elm, stellte dia ursprünglichen und dann überarbeiteten Ideen für den Forstbetrieb und die Werkhöfe vor. Es sollen nun je vier Einheiten sein, die im gleichen Gebiet zuständig sind. Der Organisation des Elektrizitätswesens kam die Marktliberalisierung entgegen. Es würde sich um eine selbstständige Körperschaft handeln. Noch nicht entschieden ist die Zuteilung der Wasserversorgung und das Abwasserwesens. Elmer betonte dazu aber vor allem, dass die Wasserhoheit bei der Gemeinde sein müsse.

Klare Aufteilung der Verwaltung

Gemeindepräsident This Vögeli, Rüti, befasste sich mit der Verwaltungsorganisation mit den vier Einheiten Kanzlei, Finanzen, Einwohneramt und Hoch-Tiefbau. Übergeordnete bzw. hilfreiche Stabsstellen wären der Rechtsdienst und das auch mit dem Informationswesen betraute Sekretariat.

Aber wohin mit der Verwaltung? Vögeli befürwortete eine Zentralisierung in Schwanden, am besten in einem Neubau auf dem Bahnhofareal Schwanden, was auch bezüglich Verkehrserschliessung günstig wäre.

Namen und Wappen entscheidungsreif

Die von Rolf Kamm, Schwanden, geleitete Arbeitsgruppe für Namen und Wappen hat ihre Arbeit bis zur Entscheidungsreife durch die Gemeindeversammlung restlos erledigt, wie Projektleiter Jakob Etter sagte. „Glarus-Süd“ ist als Name vor Fryberg und Schwanden Favorit, und das Bäldi-Wappen mit Sparren gefällt am besten.