«Dr Chlaus mit dr Laterne lauft grad dr Wald duri …» so heisst es in einem der Lieder, welche die Kinder vom Kindergarten Schnegg für den Samichlaus singen. Bei zunehmender Dunkelheit wandern sie gemeinsam mit den über 80 Kindergartenkindern von Näfels in den Niederberg. Die selbstgestalteten Laternen fest in ihren Kinderhänden. «Ich glaube, der Samichlaus ist noch am Schlafen», meint ein Kind vom Kindergarten Schnegg. «Ja», sind sich auch die anderen Kinder aus der Klasse sicher, «es hat ja noch keinen Schnee!» Im Niederberg angekommen, ist es stockfinster, wären da nicht zwei Schmutzlis, welche heute nicht die Fitze, sondern ihre Fackeln mitgenommen haben und damit etwas schummriges Licht in den Wald zaubern. Hoch oben zwischen den Baumstämmen, erspäht man den roten Mantel und den goldenen Bischofsstab. Beides sind traditionelle Zeichen vom Heiligen St. Nikolaus, welcher vor über 1700 Jahren in Myra gelebt hatte. Sein eindrückliches Leben ist bis in die heutige Zeit bekannt und zu seinen Ehren ist er auch in Näfels jedes Jahr eine gelebte Tradition. Es wird still im Wald, gespannt blicken die Kinder zum Chlaus. Nach der freundlichen Begrüssung und einigen Liedern von den Kindern geht es Richtung Dorf. Oberhalb der Gerbi erwarten uns die kräftigen Schellner und die Primarschüler mit ihren prächtigen Lichtsäulen und den farbenfrohen Laternen. Am Wegrand stehen Hunderte Zuschauer und bald fährt der Chlaus in der Kutsche vor, wie es in Näfels Brauch ist. Die Kinder winken ihm staunend und mit leuchtenden Augen zu. Diesmal geht der Chlausumzug die etwas kürzere Runde, den Kindern ist es recht, zum Turnhallenplatz. Als Belohnung hat der Chlaus heute Grittibänzen für alle Kindergärtler und Schüler mitgebracht. Ein grosses Dankeschön an den Chlaus mit seinen treuen Schmutzlis und den Helfern.
