Die Situation ist für uns eine grosse Herausforderung

Die Corona-Pandemie und der vom Bundesrat kurzfristig verfügte Lockdown war und ist nach wie vor für den Zirkus Mugg eine grosse Herausforderung. glarus24 sprach mit Stefan Muggli über die ersten Wochen nach der doch unerwarteten Situation, aber auch über die Pläne der nächsten Wochen und Monate.



Stefan Muggli präsentiert kurz den Zirkus Mugg (Bilder: e.huber)
Stefan Muggli präsentiert kurz den Zirkus Mugg (Bilder: e.huber)

glarus24: Wann startet der Zirkus mit dem ersten Programm respektive dem ersten offiziellen Auftritt nach dem Corona-Unterbruch?

Stefan Muggli: In der Woche vom 8. Juni, also gleich nach der Lockerung des Versammlungsverbotes, konnten wir bereits erste Gäste in der Zirkusstadt begrüssen. Das waren zwar im Vergleich zu dem was sonst im Juni läuft wenige und kleine Gruppen. Aber es hat uns riesig Freude bereitet, wieder etwas anbieten zu können.

glarus24: Ist bereits eine Tournee in nächster Zeit geplant und wenn ja wo und wann?

Stefan Muggli: Die meisten öffentlichen Anlässe, für welche wir in nächster Zeit gebucht gewesen wären, sind abgesagt. Was aber stattfindet, ist das Kinderprogramm in Braunwald, welches wir begleiten dürfen. Die Tournee, welche wir mit einer Gruppe Jugendlicher geplant haben und dieses Jahr 10-Jahres-Jubiläum gefeiert hätte, kann so nicht stattfinden. Stattdessen machen wir mit den Jugendlichen ein Videoprojekt- ganz nach dem Motto «den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern attraktive Alternativen suchen».

glarus24: Was ist der erste offizielle Anlass im Zirkuszelt nach dem Zwangsunterbruch?

Stefan Muggli: Was meinst du mit offiziell? Falls du öffentlich meinst: Wahrscheinlich wird das nächste öffentliche das Weihnachtsvarieté sein. Die beliebten Vorstellungen der Sommerlager werden voraussichtlich nur für Angehörige der Teilnehmenden Kinder zugänglich sein, finden aber statt. Wir hoffen, dass im Herbst alle geplanten Privat- und Firmenfester sowie Lager stattfinden. Sehr freuen wir uns über das Freizeit- und Tourismusforum, welches diesen Donnerstag in der Zirkusstadt stattfinden wird.

glarus24: Kann das beliebte Sommerlager wie gewohnt durchgeführt werden oder müsst ihr mit verschiedenen Einschränkungen rechnen oder diese durchführen?

Stefan Muggli: Wir sind überglücklich, dass wir die Lager durchführen können und erhalten unzählige Nachrichten von dankbaren Kindern und Eltern, dass wir die Lager nicht absagen. Unser Schutzkonzept, welches wir sehr ernst nehmen, bedingt verschiedene organisatorische und räumliche Anpassungen. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir das Schutzkonzept so umsetzen können, dass die Kinder unbeschwerte Wochen mit einmaligen Zirkuserlebnissen verbringen können.

glarus24: Kann das Weihnachtsvarieté durchgeführt werden und bestehen bereits Pläne oder gar erste Proben?

Stefan Muggli: Planung für das Weihnachtsvarieté ist voll am Laufen. In den nächsten Tagen erscheint der Flyer dazu. Sollte es im Dezember weiter Einschränkungen geben, werden wir unser Angebot selbstverständlich entsprechend anpassen.

glarus24: Wurde der Zirkus während dem Unterbruch auch unterstützt? Und wenn ja, von welchen Institutionen oder Behörden? Die Summe ist nicht wichtig, nur die Namen würden uns interessieren.

Stefan Muggli: Wie ganz viele Betriebe, konnten wir glücklicherweise Kurzarbeit anmelden. Da wir neben Gastronomie und Tourismus im Kultursektor aktiv sind haben wir das Glück, dass ein Teil der Ausfälle im Kulturbereich entschädigt wurden. Zudem durften wir in dieser Zeit erleben, wie vielen Personen der Fortbestand des Zirkus Mugg ganz wichtig ist. Nichtsdestotrotz war und ist die Situation eine grosse Herausforderung.

glarus24. Wie waren die Rückmeldungen auf euren spontanen Einsatz resp. Vorführungen bei den Altersheimen?

Stefan Muggli: Durch die immense Medienpräsenz (SRF Tagesschau, Blick TV, 20 Minuten, glarus24, Südostschweiz und viele mehr) haben wir aus der ganzen Schweiz unzählige Feedbacks und Dankensbriefe erhalten. Sehr gefreut haben uns auch all die handgeschriebenen Dankenskarten aus den Altersheimen. Wir wissen auch von Künstlern und Kinderzirkussen in anderen Kantonen, die sich davon haben inspirieren lassen, und darauf ebenfalls solche Auftritte gemacht haben.

Übrigens: Während dem Lockdown haben wir für die unzähligen E-Bike-Fahrer, welche dann unterwegs waren, ein Selbstbedienungs-Take-Away-Kaffee eröffnet. Seitdem es wieder erlaubt ist, hat es nun auch ein paar Tische mit Blick auf den Zirkus und Tödi. Das wurde inzwischen zu einem beliebten Zwischenstopp für Kaffee, Glace, Getränke oder Gebäcke und bleibt vorerst so bestehen. So hat Corona quasi unser Angebot erweitert.