Die Sooler bleiben am Ball

Im Oktober 2017 beschloss der Regierungsrat, unter anderen Buslinien die Buslinie nach Sool stillzulegen. Begreiflicherweise gab es gegen diesen Beschluss in Sool grossen Widerstand. Es wäre ein klarer Rückschritt in der Entwicklung, die seit 44 Jahren Sool mit Schwanden verbindende Buslinie einzustellen.



Die Sooler bleiben am Ball

Es gibt Soolerinnen und Sooler, vor allem ältere Leute, die zum Einkaufen und für andere Mobilitäten auf den Bus angewiesen sind. Ausserdem wird er von Schülern, Lehrlingen und (vor allem im Winter) von Berufstätigen benutzt. Dazu kommt, dass ein Dorf ohne öffentlichen Verkehr an Attraktivität als Wohnort entscheidend verliert. In der ganzen Schweiz werden Milliarden in ein gut ausgebautes öV-Netz investiert, auch dort, wo keine grossen Frequenzen zu erwarten sind und es gibt keinen Grund, das Dorf Sool davon abzuschneiden. 

In der Folge reichte der Dorfverein Sool einen Memorialsantrag ein, der in der Kantonsverfassung verankern wollte, dass jedes Dorf Anrecht auf Anbindung an den öV hat. Die weiteren Verhandlungen im Regierungsrat und im Landrat ergaben, dass diese Forderung auch mit einer Gesetzesänderung erfüllt werden kann und deshalb nicht unbedingt die Kantonsverfassung geändert werden muss. Der Regierungsrat wollte aber im neuen Gesetz festlegen, dass die Garantie für den öffentlichen Verkehr von «volkswirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Bedingungen» abhängig gemacht wird. Da naturgemäss die Sooler Buslinie nicht gerade hohe Frequenzen aufweist, wäre dies ein neuerlicher Freipass zur Abschaffung des Busses gewesen. Der Landrat beschloss in der 2. Lesung des Gesetzes, am 22. Januar, auf die erwähnten Bedingungen zu verzichten und einen Anschluss in jedem Fall zu garantieren. Dies entspricht der Forderung des Memorialsantrages und der Dorfverein zieht deshalb den Memorialsantrag zurück. Er hofft, dass die Gesetzesänderung an der Landsgemeinde im Sinne des Landrats vorgenommen wird. Wir werden uns jedenfalls weiterhin dafür einsetzen, dass alle Glarner Dörfer – mit einem annehmbaren Fahrplan-Angebot – mit dem öV verbunden sind.