Die späte Fahrt trotzt dem Aprilwetter

In unregelmässigen Abständen weicht die Fahrt dem Gründonnerstag aus, so auch dieses Jahr. Das angekündigte Aprilwetter konnte eine stattliche Zahl Fahrtsgängerinnen und Fahrtsgänger nicht von einer Teilnahme 2023 abschrecken.



Bilder von der Näfelser Fahrt 2023 in zufälliger Reihenfolge (j.grünenfelder)
Bilder von der Näfelser Fahrt 2023 in zufälliger Reihenfolge (j.grünenfelder)

Just mit den ersten Takten der Harmoniemusik Näfels spielte das Aprilwetter seine erste Karte – leichter Regen. Vorneweg der Glarner Tambourenverein Näfels in ihren traditionellen Uniformen, gefolgt von Militär und Fahrtswanderinnen und -wanderern. Die Fahnen- und Kreuzträger folgten bald danach. Eine kurze Pause und das Wetter spielte die nächste Karte – Regen. Entlang der Hauptstrasse und auf Flurwegen trafen alle im Schneisigen ein. Mit der Kutsche angereist war nun auch die Regierung dabei. Landesstatthalter Kaspar Becker spannte in seiner Rede den Bogen zwischen Utopie und Pragmatismus. Betend und musizierend entlang den Gedenksteinen zog die bunte Schar von Regenschirmen in Richtung Fahrtsplatz. Dort leitete der Glarner Kantonal Gesangsverein zusammen mit der Harmoniemusik über zum Verlesen des Fahrtsbriefes. Bischof Joseph Maria Bonnemain spannte seinen Bogen von den Griechen bis zur Gegenwart in seiner engagierten Fahrtspredigt. Das Wetter spielte seine nächste Karte – Sonnenschein. Weiter durch Gassen und Gärten öffneten sich die Schirme einmal mehr und zum gemeinsamen Singen der Nationalhymne am Schlachtdenkmal verschwanden die Farbtupfer wieder. Mit dem letzten Gedenkstein endete der Bittgang und führte zum konzertanten Hochamt in der Pfarrkirche Näfels. Zum abschliessenden Konzert der Harmoniemusik spielte das Wetter seine letzte Karte – Graupelschauer. Die bunte Regenschirmschar verteilte sich in den Reihen der Marktstände und den Restaurants und die Gedanken kehrten aus der Vergangenheit in die Gegenwart zurück.