Die Stabilität und Beweglichkeit aus der Körpermitte

Infos und praktische Übungen von berufener Seite.



Die Stabilität und Beweglichkeit aus der Körpermitte

Erfreulich viele, vorwiegend Besucherinnen, folgten kürzlich den vielfältigen, stark interessierenden Ausführungen, die unsere körperliche Gesamtheit und den bewussten Umgang mit der Gesundheit betreffen. Atem, Sprache, mannigfaltiges Bewegen, Auftreten, Gehen, Gestik, innere wie auch äussere Haltung, Ernährung und sportliches Tun stellen eine Ganzheit dar, der man Sorge tragen muss. In der Kulturbuchhandlung Wortreich in Glarus sprachen Paula Engler, Bewegungspädagogin, mit Spiraldynamik eng vertraut; Anita Birk, Ergotherapeutin, Fachfrau für Beckenbodentraining und Susanne Gralfs-Sewing, Fachpsychologin in weit fassender Weise.

Am Anfang stand die wichtige Aussage, dass ganz verschiedene Fachmethoden zum gleichen Ziel führen, nämlich zur gesunden, möglichst ganzheitlichen Entwicklung und dem bewussten Umgang mit dem eigenen Körper. Alles Leben ist von Bewegung und Bewegendem geprägt. Dass sich aus der Körpermitte – dem Beckenboden – vieles aufbaut, war nach den umfassenden Informationen und den Einladungen zum Mitmachen bei der einen oder anderen Übung nicht mehr «graue Theorie». Bewegungen entstammen einem Grundbedürfnis. Die Fähigkeiten sind immer vorhanden; sie zu verfeinern und zu fördern ist Aufgabe des Einzelnen. Es wurde aufgezeigt, wie sich dieses Bewegen ab Babyalter bis ins Erwachsenendasein entwickelt, wie beispielsweise Geschicklichkeit, Gleichgewichtssinn oder Wahrnehmung der körperlichen Funktionen wachsen, Änderungen unterworfen sind.

Zentral war die Vielzahl der Hinweise zum Aufbau und den Aufgaben des Beckenbodens. Vieles, was bis anhin vernachlässigt worden ist, hat eine sinnbringende, notwendige Korrektur erfahren. Körperbewusst leben bedeutet, die Funktionen des Beckenbodens bewusst wahrzunehmen.
Dazu sind beispielsweise permanent Kurse angeboten. Es wurde erfassbar, wie nachhaltig sich die Funktionsweise des Beckenbodens durch die eigene Körperhaltung und die psychische Verfassung auswirkt. In diesem Konsens erfuhren klare Aussagen zum Halten, Entspannen, Loslassen eine willkommene Verdeutlichung. Nie sollte unser Beckenboden seine Elastizität und Flexibilität verlieren. Anatomie des Beckens, Referenzpunkte wie Scheitel, Füsse oder die Sitzbeinhöcker wurden an einem Skelett und mit umfassendem Bildmaterial aufgezeigt. Anregend und entspannend fielen die kurzen Übungen aus. Sprache und Atem und korrekte Haltung erzeugen Wechselbeziehungen zwischen Beckenboden und weiteren Körperteilen.
Dass Fehlhaltungen beispielsweise Blase, Gelenke und weitere Organe in störender Weise belasten, wurde in willkommener Weise verdeutlicht.

Über Inkontinenz, Trinkmengen, Gewicht, Fitness, Kult um körperliche Vollkommenheit, Übermass an sportlichem Training, zunehmend spürbarere Bewegungsarmut, körperliche Fehlhaltungen und anderes wurde nicht nur informiert, sondern auch diskutiert. Die Vielzahl der Fragen hätte fürs Ausfüllen eines weiteren Infoabends mehr als ausgereicht.

Den gesetzten zeitlichen Rahmen wollten die Referentinnen, die ihre Anliegen und Hinweise gar kurzweilig vermittelt hatten, nicht allzu stark ausweiten. So konnte beim intensiven Gespräch über Wünschenswertes weiter diskutiert werden.