Die Staumauer steht an

Auch auf der Baustelle «Linthal 2015» ruhen über die Festtage die Arbeiten. Kaum ist der Schnee jedoch weg, wird die Staumauer rund um den Muttsee in Angriff genommen.



Ausnahmelast: Für die neue Standseilbahn sind auch die 40 Tonnen dieses Dumpers kein Problem. (Bild: Jürg Huber)
Ausnahmelast: Für die neue Standseilbahn sind auch die 40 Tonnen dieses Dumpers kein Problem. (Bild: Jürg Huber)

Auch im Tierfehd ist es ruhig über die Feststage. Wegen des Schnees und der Temperaturen sind die Aktivitäten auf der Baustelle «Linthal 2015» eingeschränkt. Die eigentlichen Bauarbeiten ruhen, es werden lediglich Unterhalts- und Installationsarbeiten ausgeführt. Bevor aber der Schnee im neuen Jahr richtig zu schmelzen beginnt, startet der Normalbetrieb mit drei Schichten ab dem 10. Januar. Denn bis zum Sommer muss alles vorbereitet sein, damit die eigentliche Bauphase beginnen kann.

Sommer am Muttsee

Auf dem Plateau des Muttsees starten dann nämlich die Arbeiten an der neuen Staumauer. Mit einer Länge von rund einem Kilometer und einer maximalen Höhe von 40 Metern wird sie den Muttsee um rund 30 Meter höher stauen als bisher. Nach dem Bau wird es die längste Staumauer in der Schweiz sein. Rund 100 Arbeiter sind im Sommer alleine hier tätig und werden in dieser Zeit auch hier wohnen. In eigens errichteten Unterkünften.

Rekordbahn für Rekordmauer

Für eine Rekordmauer muss auch eine grosse Menge an Baumaterial transportiert werden. Rolf W. Mathis, Leiter Axpo Hydroenergie, rechnet damit, dass während der Bauphase allein 110 000 Tonnen Zement transportiert werden müssen. Um diese Massen zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu befördern, wurden bereits in diesem Jahr zwei neue Standseilbahnen in Betrieb genommen. Mit einem Durchmesser der Tragseile von 90 mm haben die baugleichen Bahnen ebenfalls Rekordmasse. Im Normalbetrieb können damit Lasten von rund 25 Tonnen, in Ausnahmefällen bis zu 40 Tonnen, transportiert werden. Und dies fast 24 Stunden lang, während sieben Tagen in der Woche, rund 360 Tage im Jahr.

Ab in den Berg

Aber auch in den Fels geht es im nächsten Jahr. Die Druckstollen zwischen den beiden Seen, aber auch diejenigen runter ins Ausgleichbecken stehen auf der Aufgabenliste. Und vom Tierfehd kämpft sich eine Tunnelbohrmaschine durchs Gestein. Mit einem Bohrkopf von rund acht Metern Durchmesser fräst das über 200 Meter lange Ungetüm den Zugangsstollen 1 in den Berg. Durch diesen Tunnel werden künftig unter anderem die Turbinen und Generatoren in die neu zu erstellenden Kaverne des Pumpspeicherwerks transportiert. Dies übernimmt eine Standseilbahn, die Lasten von bis zu 200 Tonnen befördern kann.

Auch wenn schon vieles im Rahmen von «Linthal 2015» im Tierfehd bewegt worden ist, grosse Aufgaben stehen auch für die kommenden vier Jahr noch zur Genüge an.