Die Stimme der Landwirtschaft zur Raumplanung

Die Bauern in Glarus Nord wollen bei der Ausarbeitung des kommunalen Richtplanes, der Teil des gesamtkantonalen Planes werden soll, konstruktiv mitreden.



Hans Peter Hauser erläuterte temperamentvoll anhand von Karten die Bedeutung der FFF. (Bild: Jann Etter)
Hans Peter Hauser erläuterte temperamentvoll anhand von Karten die Bedeutung der FFF. (Bild: Jann Etter)

Sie haben am Montag unter der Leitung von Hans Peter Hauser, Näfels, bis vor Kurzem Präsident des kantonalen Bauernverbandes und heute Vorsitzender Raumplanungskommission, im Stall von Kurt Fischli, Näfels, Präsident von Glarner Braunvieh, die Medien umfassend über ihre Meinungen und Vorstellungen orientiert.

Und sie, speziell Hans Peter Hauser, Landrat Heinrich Schmid, Bilten, und Kurt Krieg, Niederurnen, Mitglied des Nord-Parlamentes, stellten temperamentvoll ihre Anliegen vor, hoffend, dass ihre Stimmen bei den zuständigen Stellen der Gemeinde auch gehört und gebührend beachtet werden.

Fruchtfolgefläche

Zu den bereits ausgeschiedenen Furchfolgeflächen (FFF), nach Bundesdefinition ackerbaufähiges Landwirtschaftsland, müssten weitere Flächen, die FFF-würdig sind, geschlagen und als Landwirtschaftszonen bezeichnet werden. Damit könnte die Vorgabe für den Kanton Glarus, 200 FFF-Hektaren zu bestimmen, erreicht werden. Dabei wären einzelne FFF-Flächen aus heutigen Bauzonen wieder in die Landwirtschaftszone zu transferieren.

Siedlungsgebiete

Die Siedlungsgebiete wären klar zu begrenzen; eine weitere Ausdehnung sei zu unterbinden, und es soll nur innerhalb des Siedlungsgebietes gebaut werden dürfen. Auch die Ränder des Siedlungsgebietes sind gegenüber den Landwirtschaftsgebieten klar festzulegen, wie es auch im Konzeptbericht der Gemeinde Glarus Nord zur Revision der Ostplanung steht.

Begrüsst wird von der Landwirtschaft auch die Siedlungstrennung. Die klar bezeichneten Siedlungstrenngürtel manifestieren die Eigenständigkeit der Dörfer und führen zu einer (erwünschten) baulichen Verdichtung. Das Landwirtschaftsgebiet zwischen den Siedlungen bleibt erhalten. Und es bleiben Grün- und Naturräume. Die heutigen Baulandreserven sind viel zu gross. Die Bauern lehnen die Vorstellung, dass Näfels und Oberurnen zusammenwachsen sollen, ab. Ein «gewisses Entwicklungspotenzial» soll nur für die lintharena sgu möglich sein. Alles in allem aber sollten die Entwicklungsschwerpunkte zwecks Konzentration der Kräfte festgelegt werden.

Die neue Nutzung des Zschokke-Areals in Näfels wird begrüsst, die Umwandlung von Landwirtschaftareal beim Flugplatz Mollis in Industrieareal sei dagegen mit dem bäuerlichen Bodenrecht nicht vereinbar.

Das Riet vollständig erhalten


Voll einverstanden mit dem Konzept der Gemeinde sind die Bauern bezüglich der Erhaltung des Landschaftsraums Linthebene (Riet), das zu den fruchtbarsten Gebieten der Schweiz gehört. Auf die Bedeutung des Riets für die Nahrungsmittelproduktion müsste die Gemeinde aber den Kanton noch speziell aufmerksam machen.