Die Swissair startete in Glarus Süd

Wie die Schweizer Fluglinie Swissair zugrunde gegangen ist, dürfte noch allgemein bekannt sein. Wie sie entstanden ist und dass sie ihre Wurzeln in Glarus Süd hatte, ist in der neuesten Ausgabe des Neujahrsboten für Glarus Süd zu lesen, der dieser Tage erschienen ist.



Neujahrsbote für Glarus Süd 2016. (Bild: zvg)
Neujahrsbote für Glarus Süd 2016. (Bild: zvg)

«Aus finanziellen Gründen ist die Swissair nicht mehr in der Lage, ihre Flüge auszuführe». Diese Lautsprecherdurchsage, die vor 15 Jahren, am 2. Oktober 2001 um 16.15 Uhr im Terminal A am Flughafen Zürich ertönte, traf, wie Werner Enz am 1. Oktober 2016 in der NZZ schrieb, «eine ganze Nation mitten ins Herz». Mitten ins Herz getroffen fühlten sich damals auch etliche Personen aus dem Kanton Glarus, vor allem in Mitlödi, hatte doch die Swissair ihre Geburtsstunde Personen aus Glarus Süd zu verdanken, wie Sylvia Thiele-Reuther in der Titelgeschichte ausführt. Die Anfänge der Fluggesellschaft Swissair gehen auf zwei Flugbegeisterte zurück, die in Mitlödi geboren und aufgewachsen sind, aber auch Frauen aus Glarus Süd waren von Anfang mit dabei. Der Bericht zeigt, dass viele Menschen aus Glarus Süd bis heute tief mit der Swissair verbunden sind und deren Umgestaltung zur Lufthansa-Tochter Swiss noch immer bedauert wird.

Die Aufzeichnungen in Originalversion über den ersten Aufstieg auf den Ortstock von Fritterord aus am 21. Juli 1907 seines Grossvaters Paulus Dürst-Pettenuzzo vermittelt uns Paul Streiff aus Diesbach. Nach dem Lesen der Details über die von morgens 02.30 bis abends um 20.00 Uhr erbrachte Solo-Gewaltsleistung teilt man als Leser unwillkürlich die Schluss-Bemerkung des damals 28-jährigen Alpinisten: «Möchte diese Tour niemandem weiterempfehlen.»

Vor 100 Jahren war Nidfurn das einzige Glarner Dorf ohne einen Korrespondenten für eine der damals sich konkurrierenden Zeitungen «Glarner Nachrichten» und «Neue Glarner Zeitung», weshalb Nidfurn praktisch nicht erwähnt wird. Wie der Alltag in Nidfurn 1917 im vierten Kriegsjahr war, schildert Hans Kaspar Schiesser anhand der Tagebuchaufzeichnungen seines Urgrossvaters, des Nidfurner Dorfschuhmachers Albin Eigenmann (1858 bis 1935) und einer Vielzahl zusätzlicher Informationen zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen vor 100 Jahren im Grosstal.

Sozusagen Industrie-Archäologie betreibt August Berlinger mit der anschaulichen Beschreibung (und zeichnerischen Rekonstruktion) des Cotlan-Wasserrades in Rüti und kommt zum Schluss, dass die 2016 abgebrochene Turbinenanlage eine Leistung von 310 Kilowatt (= 410 PS) hatte. Den Schwerpunkt bilden auch in der 51. Ausgabe des Neujahrsboten die Chroniken zu den einzelnen Dörfern in Glarus Süd und dem Urnerboden, der Region und der Gemeinde Glarus Süd. Eine ganze Reihe langjähriger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen immer wieder für informative Berichte. Wer noch nicht Abonnent des Neujahrsboten für Glarus Süd ist, kann ihn im Buchhandel oder direkt bei der Spälti Druck AG in Glarus ([email protected]) beziehen.