Die Talsohle ist überwunden

Dies gilt nicht nur für die Glarner Kantonalbank sonder auch für die Weltwirtschaftskrise, wie David Becher, CEO GLKB, und Dr. Willy Hautle, Chefökonom der Zürcher Kantonalbank, erklärten. Einen deutlich weiteren Blick in die Zukunft warf Zukunftsforscher Georges T. Roos am Marktausblick 2010 vor rund 500 Gästen in der linth-arena sgu in Näfels.



Blicken in die Zukunft: Die Teilnehmer des Marktausblicks Dr. Willy Hautle
Blicken in die Zukunft: Die Teilnehmer des Marktausblicks Dr. Willy Hautle

Die turbulenten Zeiten beruhigen sich langsam. So könnte das Fazit des Marktausblickes 2010 der Glarner Kantonalbank in der linth-arena sgu in Näfels lauten. Nach dem einschneidenden Jahr 2008 mit der grossen Wertberichtigung und einem erheblichen Verlust wurden unter der neuen Leitung von CEO David Becher und dem neu zusammengesetzten Bankrat die Weichen für eine Gesundung der Bank gestellt. Die ersten Früchte dieser aufwändigen Arbeit konnten bereits im letzten Herbst an der Halbjahreskonferenz präsentiert werden. „Und der Trend hält weiter an. Ich bin vorsichtig optimistisch, dass wir im Februar sehr wahrscheinlich leicht positive Jahreszahlen präsentieren können,“ meinte dazu Becher. Ausserdem hofft er, dass sich die Bank in der nächsten Zeit weniger um interne Strukturen kümmern muss, um sich verstärkt ihren Kunden widmen zu können.
In seinem ersten vollständigen Geschäftsjahr konnte Becher auch auf das grosse Jubiläum der GLKB zurückblicken. „ Die Glarner Kantonalbank hatte 124 gute bis sehr gute Jahre, schade, dass das Jubiläum gerade auf eines der wenigen schlechten Jahre fiel.“ Aus diesem Grund wurden die Feierlichkeiten verändert und auch abgespeckt. Doch die zwei öffentlichen Anlässe – Tag der offenen Tür und Eisenbahnfest – „waren mit tausenden Besuchern und sehr guter Stimmung sicher ein grosser Erfolg.“

Die „grosse Depression“ ist abgewehrt

Über die Rezession und die befürchtete „grosse Depression“ sprach anschliessend der Chefökonom der Zürcher Kantonalbank, Dr. Willy Hautle, bevor er seine Prognose für das aktuelle Jahr abgab. Er betonte, dass die befürchtete „grosse Depression“ abgewehrt werden konnte. Dies vor allem weil die Staaten richtig und mutig reagiert haben. „Die Senkung des Leitzinses und die Unterstützung des Staates auf Kosten des Staatsdefizits, war genau das Richtige!“ Dadurch konnte die Rezession abgefedert werden und die Wirtschaftslage habe sich bereits im dritten Quartal 2009 normalisiert. Hautle geht davon aus, dass die Konjunktur und das Wirtschaftswachstum bereits 2010 positiv sein wird. „ Eine wichtige Frage bleibt jedoch: Was passiert, wenn der Staat seinen Stimulus zurückzieht?“ Hautle hofft, dass dies erst 2011 der Fall sein wird, wenn die Wirtschaft wieder auf guten Beinen steht.

Weg vom Öl

Deutlich weiter schweifte der Blick des Zukunftsforschers Georges T. Roos. Er zeigte wichtige Tendenzen und Strömungen in den kommenden Jahrzehnten auf. „ Beim Thema Klimaerwärmung machen wir wahrscheinlich das Richtige aus den falschen Gründen.“ Er meinte damit, dass eine Prognose auf hundert und mehr Jahre sehr schwierig ist, da sich in einem solch langen Zeitraum sehr viel verändern kann. Jedoch ist für ihn richtig und wichtig, dass sich vor allem der Westen vom Rohstoff Öl wegbewegt. Ersten sei Öl nicht unendlich verfügbar und zweitens sind die Länder, welche den Rohstoff haben, dem Westen eher weniger zugetan. Eine Umstellung eröffnet dabei immer auch ein neues weites Geschäftsfeld in dem man Geld verdienen kann.
Des weiteren sprach er die Demografische Entwicklung in der Schweiz an. Die Menschen werden immer älter und haben immer weniger Nachwuchs. Auf der anderen Seite sind die Menschen viel länger fit und belastbar. „Das kalendarische Alter und das biologische klaffen immer weiter auseinander; Ob hier ein festes Rentenalter sinnvoll ist, stelle ich in Frage.“ Der Mensch oder auch ein Betrieb müsse sich selber überlegen, welchen Bewegungen und Strömungen er sich anschliessen möchte. Das Selbe gelte natürlich auch für eine Bank, wie der Glarner Kantonalbank. Geleitet wurde der Marktausblick in souveräner und natürlicher Art von Patrick Rohr.