Die Technischen Betriebe Glarus Süd erhalten Investitionsrückvergütungen

Die Technischen Betriebe Glarus Süd (tbgs) erhalten 3 500 000 Franken Investitionsrückvergütungen von der Netzgesellschaft Swissgrid.



Die Technischen Betriebe Glarus Süd erhalten Investitionsrückvergütungen

Glarus Süd ist das Wasserschloss der Schweiz. Kleinwasserkraftwerke entlang der Linth und des Sernf liefern Tag für Tag elektrische Energie in das Verteilnetz der tbgs. Die installierte Leistung dieser Kraftwerke übersteigt das Doppelte der Leistung, welche die tbgs für ihre Kunden am kältesten Wintertag bereitstellen müssen. Es ist wertvolle und ökologische Energie, die in Glarus Süd produziert wird und zur Energiewende beiträgt.

Die tbgs sind Verteilnetzbetreiber auf dem Gemeindegebiet Glarus Süd und versorgen ihre Kunden mit elektrischer Energie. Zudem haben sie die Pflicht, neue Energieerzeugungsanlagen an das Stromnetz anzuschliessen. Ist bis vor wenigen Jahren das Stromnetz für die Versorgung der Kunden ausgelegt worden, bestimmen heute vor allem die Kleinwasserkraftwerke die Ausbaupläne der tbgs. Die Netz-Leistungskapazitäten sind ab dem Jahr 2012 an ihre Grenzen gestossen. Die neuen Kraftwerke verursachten im Mittelspannungsverteilnetz eine kritische Spannungsanhebung. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, mussten die tbgs massive Netzausbauten vorantreiben. Dabei sind leistungsfähige Kabelleitungen erstellt worden, welche die Übertragung sicherstellen, ohne die Versorgungsqualität zu beeinträchtigen.   

Kann bei der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom) der Nachweis erbracht werden, dass eine neue Energieerzeugungsanlage zu einer unzulässigen Spannungsanhebung führte und deshalb eine Netzverstärkung notwendig wurde, vergütet die Swissgrid die dafür notwendigen Kosten dem Verteilnetzbetreiber. Die tbgs hat in mehreren umfangreichen Gesuchen bei der ElCom dargelegt, dass die neuen Kraftwerke zu einer teils massiv erhöhten Netzspannung führten. Zwischen 2012 und 2017 waren Netzverstärkungen in der Höhe von 3,5 Mio. Franken notwendig, welche nun von der ElCom anerkannt wurden. Die tbgs freut sich ausserordentlich über diesen grossen Erfolg.

Doch sind in den vergangenen Jahren nicht nur hohe Investitionen für Netzverstärkungen entstanden. Als 2011 mit der Gemeindestrukturreform auch die sechs damaligen EVU’s zur tbgs vereinigt worden sind, galt es deren Netze zu einem Netzverbund zusammenzuführen. Mit dem Jahrhundertprojekt «Linthal 2015» ergab sich die einmalige Gelegenheit, zusammen mit der Axpo einen neuen Kabelrohrblock von Schwanden nach Linthal zu erstellen. Die Netzgebiete der ehemaligen EW Linthal und EW Schwanden konnten zusammengeführt werden. Obwohl wertvolle Synergien genutzt wurden, war die finanzielle Belastung für die tbgs hoch.

Der Aufbau des Netzverbundes und die Netzverstärkungen strapazierten die Rechnung der tbgs. So entstanden in den ersten sieben Jahren nach der Fusion rund 10 Mio. Franken ausserordentliche Investitionen, für welche Fremdkapital aufgenommen werden musste. Mit der namhaften Rückvergütung der Swissgrid ist die Last nun etwas geringer geworden.

Das weitläufige Versorgungsgebiet mit geringem Energieabsatz bleibt eine grosse Herausforderung für die tbgs.