Die Tektonikarena steht auf solidem Grund

Die Finanzierung für die nächsten drei Jahre ist für die Tektonikarena Sardona gesichert. Mit dem Bundesamt für Umwelt konnte eine Programmvereinbarung getroffen werden, und auch die Leistungen des Kantone und der Gemeinden sind geregelt.



Rahmenbedienungen geschaffen
Rahmenbedienungen geschaffen

Die IG UNESCO-Weltnaturerbe Tektonikarena Sardona konnte heute einen grossen Meilenstein bekannt geben. Mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) konnte eine Programmvereinbarung getroffen werden. Dank dieses Vertages fliessen in den nächsten drei Jahren rund 900000 Franken vom Bund in das Weltnaturerbe. Ausserdem beteiligen sich die drei Kantone Glarus, Graubünden und St. Gallen mit je 165000 Franken und die 19 betroffenen Gemeinden ( Im Kanton Glarus: Mühlehorn, Filzbach, Obstalden, Mollis, Ennenda, Sool, Engi, Matt und Elm) mit insgesamt 93000 Franken. Dazu kommen vor allem von den Gemeinden aber auch vom Tourismus und vom Geopark zahlreiche Eigenleistungen, wie kostenlos zur Verfügung gestellte Lokalitäten und auch „Man-Power“. Somit hat die Interessensgemeinschaft eine starke finanzielle Basis, um zahlreiche Projekte anzugehen. Ausserdem konnten seit letztem Sommer die Strukturen, wie die Geschäftsstelle in Sargans, aufgebaut werden.

Hauptaugenmerk Erhaltung

Für die Unterstützung des Bundes muss die IG natürlich gewisse Ziele verfolgen, die in der Programmvereinbarung geregelt sind. Das wichtigste Ziel besteht darin, dass das Gebiet der Tektonikarena Sardona gepflegt und erhalten wird. Dies fordert auch die UNESCO. Des Weiteren wird die IG aufgefordert das Welterbe der Bevölkerung durch Sensibilisierung und Bildung näher zu bringen. Aus diesem Grund werden Schulprojekte in nächster Zeit angepackt und auch Möglichkeiten zur Visualisierung in Museen und Austellungen angestrebt. Was jedoch völlig in den Zielen fehlt ist der Tourismus. „Sicher soll eine Entwicklung im Tourismus stattfinden, aber dies ist nicht primär unsere Aufgabe“, meint Harry Keel, Geschäftsführer der IG. Dafür seien vornämlich die Tourismusregionen zuständig, die sich seit kurzem in der IG SARDONA-Aktiv zusammengeschlossen haben. „Wir klären vor allem ab, ob ihre Projekte mit der Erhaltung des Gebiets in Einklang stehen.“ Es können aber auch Inputs aus der IG an die Tourismusregionen gegeben werden, erwähnte Fritz Marti-Egli, Präsident der IG, dazu. So schwebt Keel als Vision ein Stollen vor, in welchem die Besucher ganz in die Glarner Hauptüberschiebung eintauchen können. Ob, wann und wie dieses Projekt realisiert werden kann, stehe momentan noch nicht im Vordergrund.

Welterbeweg und Besucherzentrum

Deutlich näher an der Realisierung stehen jedoch zwei andere Projekte. Bis im kommenden Sommer soll der Sardona-Welterbe-Weg fertig sein und quer durch das Gebiet führen. Dieses Projekt greift den bereits bestehenden Geopark-Höhenweg auf und baut diesen mit Infotafeln und Ähnlichem aus. „Wir wollen diesen attraktiven Wanderweg somit neu lancieren und weitum bekannt machen,“ sagte Keel zu diesem Projekt. Ein weiteres Projekt sind die Besucherzentren, die je in den drei Kantonen entstehen werden. „ Das Besucherzentrum soll Anlaufstelle werden, für alle Belange im Zusammenhang mit der Tektonikarena,“ erklärte Marti zu diesem Projekt. Vor allem auf die Frage des Standortes im Glarnerland konnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht machen. „Vielen Gemeinden haben ein sehr grosses Interesse an diesem Zentrum.“ Das Ergebnis wird im kommenden Januar bekannt gegeben.

Vermittlerrolle für den Kanton

Dr. Jakob Marti, Departement Bau und Umwelt, erklärte an der Medienkonferenz zum Schluss noch die Aufgaben des Kantons Glarus. Dieser habe vor allem eine Koordinationsfunktion zwischen dem Weltnaturerbe, dem Bund und allen drei Kantonen. Er betonte auch nochmals, dass bisher das finanzielle und strukturelle Fundament gelegt wurde. „Die Arbeiten fangen jetzt erst richtig an!“ Und die Gesichter der drei Referenten zeigen, dass sie sich auf diese Arbeiten freuen.