Die Theatergruppe und ihre Probewoche

Die Hälfte unserer Probewoche ist bereits vorbei und die Premiere rückt immer näher. Diese Woche voller Konzentration und Spass startete am Montagmorgen mit der Begrüssungsfeier in der Aula.



Die gesamte Theatergruppe der Kanti Glarus 2011. (Bilder: saskia huber) Der Luftgeist Ariel und sein Gefolge bei einem Tanz. Prospero hält seinen Untertanen Caliban in Schach
Die gesamte Theatergruppe der Kanti Glarus 2011. (Bilder: saskia huber) Der Luftgeist Ariel und sein Gefolge bei einem Tanz. Prospero hält seinen Untertanen Caliban in Schach

Dort wurden die neuen Schüler begrüsst. Als Werbung für unser Theaterstück spielten wir dort eine ausgewählte Szene. Um genug Zeit zu haben, sich umzuziehen und sich ein wenig vorzubereiten, mussten wir um halb acht in der Schule sein. Während dem Umziehen kam dann auch langsam die Nervosität auf, schliesslich war die Aula voll und wir hatten nur eine einzige Chance. Und trotz der Nervosität freuten wir uns tierisch auf unseren Auftritt, um allen zeigen zu können, was wir so drauf hatten.

Zur Eröffnung der Feier wurde von einigen Schülern das Lied «Souper Trouper» von ABBA gesungen. Dabei tanzten wir Schauspieler hinter der Bühne wild mit, einerseits, weil es uns unglaublich viel Spass machte, andererseits aber auch, um die Nervosität etwas abzuschütteln. Das wäre aber gar nicht nötig gewesen, denn nach dem Lied hielt der Rektor Herr Aebli eine Rede. Diese Rede dauerte so lange, sodass wir bis zu unserem Auftritt kaum mehr nervös waren. Als wir dann aufgerufen wurden und das Licht ausging, marschierten wir auf die Bühne und bezogen Stellung. Dann ging das Licht an, wir schlüpften in unsere Rollen und gaben unser Bestes. Sobald der erste Satz gefallen war, lief alles wie am Schnürchen, denn das Gefühl auf der Bühne zu stehen, ist einfach unbeschreiblich. Man steht da, der Blick in die Publikumsreihen bietet einem nur Umrisse, weil das Licht so hell ist. Deshalb stellt die Bühne vor allem bei der Aufführung nicht nur einen anderen Ort dar, sondern ist es für uns Schauspieler auch fast. Denn sobald man auf die Bühne tritt, ist man nicht mehr sich selbst und ist auch nicht mehr in der Aula der Kanti Glarus. Die Zeit auf der Bühne verging am Montagmorgen so schnell, dass wir kurz vor dem Ende dachten: «Was? Jetzt kommen ja nur noch ein paar Sätze, so lange stehen wir doch noch gar nicht hier?». Mit dem Applaus endete unser Auftritt schliesslich, was uns sagte, dass wir nicht alles falsch gemacht haben konnten. Hinter der Bühne ging dann kurz die Euphorie mit uns durch. Alles war gut gegangen und wir waren stolz auf uns.

Um neun Uhr starteten unsere regulären Proben, denn dann war die Aula wieder leer. Wir probten einzelne Szenen, sodass diejenigen, die bei diesen Szenen überhaupt nicht vorkamen, fast drei Stunden frei hatten. Das war zwar ganz schön, mit der Zeit aber auch etwas langweilig, sodass uns die kleinen Arbeiten, die wir kurz vor dem Mittag bekommen hatten, sehr erfreuten. Für alle hiess es dann Plakate aufhängen und Requisiten bearbeiten.

Den Mittag verbrachten wir, wie auch die nächsten Tage, gemeinsam, was immer sehr lustig war und auch immer noch ist.

Am Dienstag und auch am Mittwoch gingen die Proben weiter. Durchläufe sowie Einzelszenen waren an der Tagesordnung. In den Pausen zwischendurch sassen wir alle draussen auf dem Schulhof, redeten und assen eine Kleinigkeit. Am Dienstag traf unsere Pause genau auf die der restlichen Schüler. Wir sassen alle in unseren Kostümen auf der Treppe und waren schutzlos den Blicken der normal gekleideten Schüler ausgesetzt. Diese Blicke sind nicht immer angenehm, aber irgendwie war es auch witzig und weil wir in einer Gruppe dasassen, war es überhaupt nicht schlimm.

Denn das sind wir geworden, eine Gruppe. Diese Tage haben uns zusammengeschweisst, denn schliesslich haben wir alle dasselbe Ziel, arbeiten gemeinsam dafür, unterstützen uns gegenseitig und, das Wichtigste, haben Spass zusammen. Auch wenn wir alle unterschiedlicher nicht sein könnten und wir das Freifach Theater aus verschiedenen Gründen und Ursachen gewählt haben, teilen wir doch eine Leidenschaft, ob alt oder erst frisch entdeckt, das Theater.

Und so werden auch die kommenden Proben viel Spass und Freude machen, genauso, wie die Aufführungen, die hoffentlich glatt laufen.

Die meisten von uns werden dieses Zusammensein und Proben vermissen, doch zum Glück trennen sich unsere Wege nach diesem Projekt nicht vollkommen, denn schliesslich gehen wir alle immer noch auf dieselbe Schule und werden uns daher nicht aus den Augen verlieren und schon gar nicht aus dem Sinn!