Die Triebwagen Nr. 5 und Nr. 6 sind endlich wieder zu Hause

Mit einem kleinen Festakt wurde die Rückkehr der beiden Triebwagen Nr. 5 und Nr. 6 bei der historischen Station in Elm gefeiert. Nach 48 Jahren und einem grossen Einsatz der freiwilligen Helfer des Vereins Sernftalbahn können nun die beiden Prunkstücke besichtigt und bestaunt werden.



Walter Gähler
Walter Gähler

«Heute ist für uns ein Freudentag, können wir doch die Rückkehr von zwei Triebwagen der früheren Sernftalbahn feiern!», rief Walter Gähler, Präsident vom Verein Sernftalbahn, den zahlreich erschienenen Gäste zu. «Der 31. Mai 1969 dagegen war ein sehr trauriger Tag, zirkulierte doch nach 64 Jahren die Sernftalbahn ein letztes Mal zwischen Schwanden und Elm.»

Ein jahrelanger Exodus der Triebwagen


Wie Gähler in seinen interessanten Ausführungen erklärte, seien die erst 20-jährigen Triebwagen zur AOMC nach Aigle verkauft worden. Lange Zeit war dann ungewiss, was mit den Triebwagen passierte. Nach der Gründung des Vereins im Jahre 2006 wurde intensiv geforscht und erste Kontakte in Österreich, wo die beiden Triebwerke in Attergau von 1985 bis 2016 noch in Betrieb waren, aufgenommen. Nach einem ersten Besuch in Attergau stand für die Vereinsmitglieder fest: «Diese beiden Triebwagen dürfen auf keinen Fall verschrottet werden.» Nach intensiven Verhandlungen unter der Führung von Köbi Keller konnte der Rücktransport organisiert werden. «Wir haben für jeden der beiden Triebwagen 1 Euro plus 20 Prozent Mehrwertsteuer bezahlt.»

Grosszügige Sponsoren und viele Helfer


«Der Kauf war das Eine, die Rückholaktion das Andere.» Gähler betonte dabei, dass dies ohne grosszügige Unterstützung vieler Sponsoren und Vereinsmitgliedern nicht möglich gewesen wäre. Namentlich erwähnte er dabei die Glarner Regionalbank und den Kulturbeauftragten des Kantons, Fritz Rigendinger. Beliefen sich doch die Gesamtkosten auf gegen 160 000 Franken. «Es hat sich aber in jeder Beziehung gelohnt und unser Dank gilt jedem Helfer und Gönner.» Anschliessend präsentierte er das sehr interessante und toll bebilderte Sernftal-Magazin.

Unglaublich!?


Für Landratspräsident Mathias Zopfi hat dieses Wort im Zusammenhang mit den beiden Triebwagen verschiedene Bedeutungen. «Einmal schien es fast unwahrscheinlich, dass diese beiden «Zwillinge» je wieder nach Elm zurückfinden würden.» Ebenfalls unglaublich für ihn, mit welch grossem Einsatz sich die Mitglieder des Vereins für die Rückkehr einsetzten. «Ich hoffe aber, dass ich einmal sagen kann, dass es unglaublich ist, dass die Besucher des Elmer Käsemarktes mit der Sernftalbahn von der Station bis zum Käsemarktplatz fahren können.» Vorerst sei aber geplant, dass die beiden Triebwagen bei der Station auf den Geleisen einige Meter fahren können. «Dies sicher auch im Hinblick auf den Tourismus, der durch diese Attraktion sicher bereichert würde.»

Die erste Schulreise mit der Sernftalbahn


«Ich erinnere mich noch an meine erste Schulreise, die mit der Sernftalbahn nach Elm führte.» Wie Mathias Vögeli Gemeindepräsident von Glarus Süd erklärte, hätten sie während der Fahrt das Lied «Hebäd üch em Bänggli ...» aus voller Kehle gesungen. «Sollte für die Zahlung der je 20 Cents Mehrwertsteuer der Verein nicht über die notwendigen Finanzen verfügen, kann die Gemeinde sicher Hilfe anbieten», betonte Vögeli scherzhalber am Schluss seiner kurzen Grussbotschaft.

Beim anschliessenden Apéro hatten die Gäste und Vereinsmitglieder noch Gelegenheit zu diskutieren und die beiden Triebwagen von aussen und innen zu bestaunen.