Die Vogelgrippe: Bedrohung oder Hysterie?

Mit der Ausbreitung der Vogelgrippe in der Türkei, wächst auch in der Schweiz die Verunsicherung. glarus24.ch zeichnet eine Chronologie der Ereignisse und beleuchtet die Hintergründe. (Zahlen am 1. März aktualisiert. Quelle: WHO)



(Fotomontage: glarus24.ch)
(Fotomontage: glarus24.ch)

Am 1. Januar verstirbt in Dogubeyazit, einem vernachlässigten Grenzstädtchen im Osten der Türkei, ein 14-jähriger Jugendlicher an den Komplikationen einer Lungenentzündung. Eine Woche zuvor war er, zusammen mit drei seiner Geschwister, in ein regionales Krankenhaus eingeliefert worden. Alle vier Patienten klagten über hohes Fieber, Husten und Blutungen im Rachenraum. Die Kinder hatten bei der elterlichen Geflügelaufzucht mitgeholfen. Als einige Tiere plötzlich erkrankten, wurden sie geschlachtet und gegessen. Drei Tage später bestätigt der Türkische Gesundheitsminister Recep Akdag den tragischen Verdacht. Erstmals hatten sich, ausserhalb von Südostasien und China, Menschen mit dem Vogelgrippe-Erreger infiziert. Am nächsten Morgen stirbt die 15-jährige Schwester des ersten Opfers, wenig später auch eine dritte Familienangehörige. In der folgenden Woche häufen sich die beunruhigenden Meldungen aus der Türkei. Verdachtsfälle treten plötzlich in mehreren Regionen auf. Die Krankheit scheint sich ungehindert westwärts auszubreiten, erreicht zuerst die Hauptstadt Ankara, dann die Millionenstadt Istanbul, an der Schwelle zur Europäischen Union. Bis zum 10. Januar bestätigt die Welt-Gesundheits-Organisation WHO 15 Fälle einer menschlichen Infektion, 55 weitere Verdachtsfälle werden in den Spitälern des Landes behandelt. Mit den Ereignissen in der Türkei ist die Vogelgrippe wieder in den Brennpunkt des gesellschaftlichen Interesses gerückt. Der neuerliche Ausbruch und die ungewöhnliche Häufung menschlicher Infektionen besorgt. Eine schier unüberschaubare Informationsflut und teils widersprüchliche Meldungen nähren die Angst der Menschen in den betroffenen Gebieten und sorgen auch in der Schweiz für Verunsicherung. Doch in wie weit ist diese Furcht gerechtfertigt? Verbirgt sich hinter dem etwas unspezifischen Namen “Vogelgrippe