Die wilden Kerle am Kerenzerberg

Haben Sie das 1. Kerenzerberg-Revival miterlebt? Falls nicht, haben Sie etwas verpasst.



Einer der herrlichen Oldtimer: La France Typ 12
Einer der herrlichen Oldtimer: La France Typ 12

In Filzbach aufgewachsen, habe ich als Jugendliche die legendären Kerenzerbergrennen live miterlebt und genossen. Die dröhnenden Motoren, der Benzingestank, die wilden Kerle am Steuer – all dies hat mir schon damals mächtig Eindruck gemacht.

Klar deshalb, dass ich nun das 1. Revival nicht verpassen will. Am Samstag und Sonntag radle ich also nach Mollis, wandere bis unterhalb Beglingen und setze mich dort im steilen Gelände ins Gras. Schon bald brausen die ersten Vehikel heran und fahren mit mehr oder weniger quietschenden Reifen durch die Haarnadelkurve – einfach herrlich! Die ganz alten Autos haben es mir besonders angetan, sie versetzen mich immer wieder ins Staunen, wie sie heute noch funktionieren.

Ja, ich bin wie Gemeindepräsident Martin Laupper fasziniert vom Mythos Kerenzerbergrennen und auch jetzt wieder von der «gelebten Nostalgie in einer einzigartigen Naturlandschaft», wie er im Programmbüchlein schreibt. Die Kulisse ist ja wirklich einmalig mit dem Blick ins Tal und dem herrlichen Bergpanorama ringsum. Soll mal noch einer sagen, das Glarnerland sei nicht schön!

Anlässe wie das Kerenzerberg-Revival sind denn auch beste Werbung für unseren Kanton. «Solche Veranstaltungen braucht das Glarnerland. Wir müssen etwas Besonderes bieten, um Gäste anzulocken, nicht das, was alle anderen auch haben», sagt ein ebenfalls begeisterter Zuschauer in meiner Nähe. Wie recht er doch hat. Leider fristen wir ja in touristischer Hinsicht immer noch ein Mauerblümchendasein. Kürzlich sind wieder Zeitungsbeilagen ins Haus geflattert mit diversen Ausflugstipps – jeder erneut fern vom Glarnerland. Ich mag gar nicht mehr darüber schreiben.

Umso mehr ist die Initiative, solche Anlässe bei uns durchzuführen, zu begrüssen. Lange war ja nicht klar, ob das Revival überhaupt stattfinden könne. Zum Glück hatten die Organisatoren einen langen Schnauf und viel Ideenreichtum, sodass ihr Engagement schliesslich zum Erfolg führte. Der Dank der Besucherinnen und Besucher sei ihnen gewiss – und derjenige der wilden Kerle in den Oldtimern sicher auch!