Die Zukunft des Glarner Verkehrs ist multimodal

Die 35. Hauptversammlung der VCS-Sektion Glarus war gut besucht. Unter die Gäste mischte sich auch der Zentralpräsident des Verkehrsclubs der Schweiz. Ein Referat über die künftige Anpassung des Verkehrs im Kanton Glarus sorgte für einen interessanten Rahmen.



Tempo 30 ist zentral für die künftige Entwicklung der Dörfer und Ortszentren: Ruedi Blumer, Fridolin Weber, Caroline Lüscher-Müller, Werner Kälin, Heinrich Speich, Priska Müller Wahl (v.l.n.r.)
Tempo 30 ist zentral für die künftige Entwicklung der Dörfer und Ortszentren: Ruedi Blumer, Fridolin Weber, Caroline Lüscher-Müller, Werner Kälin, Heinrich Speich, Priska Müller Wahl (v.l.n.r.)

Über 20 Mitglieder und Interessierte trafen sich am 29. November 2022 zur Hauptversammlung der VCS-Sektion Glarus im Gesellschaftshaus Ennenda. Nach einem Apéro referierte der Glarner Verkehrsplaner Marc Schneiter zum Thema «Anpassungen des Verkehrs infolge des Klimawandels», wobei es ihm gelang, den Bogen von den weltweiten Herausforderungen bis zur Situation im Kanton Glarus zu spannen. So erfuhren die Anwesenden, dass die Nutzung des Autos im Glarnerland zwar besonders ausgeprägt sei, ein Wandel aufgrund der überlasteten Strasseninfrastruktur sich aber abzeichne. Die Zukunft des Verkehrs werde auch im Kanton Glarus multimodal sein. Damit ist gemeint, dass die Menschen vermehrt unterschiedliche Verkehrsmittel nutzen werden. Dadurch werde die aktuelle Konzentration auf das eigene Auto an Bedeutung verlieren. Treiber dieser Entwicklung hin zur Multimodalität seien auch geänderte Ansprüche an die Ortsentwicklung, wie etwa das Bedürfnis nach Begegnungsräumen, sowie raumplanerische Auflagen, wie beispielsweise die Forderung nach Verdichtung nach innen.

Glarner Gast aus Bern und St. Gallen

Im statutarischen Teil konnte der scheidende Sektionspräsident, Heinrich Speich, hohen Besuch aus Bern begrüssen. VCS-Zentralpräsident Ruedi Blumer ist gebürtiger Glarner. Den Verkehrsclub der Schweiz präsidiert er seit 2018. In seinem Grusswort betonte er die Wichtigkeit der Arbeit in den Sektionen. Im Zentrum würde stets der Einsatz für eine nachhaltige und menschenfreundliche Mobilität stehen. Blumer hob in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit von Tempo 30 für die Dorfentwicklung hervor. Ab 2023 hätten die Gemeinden einfachere Möglichkeiten, diese zentrale Massnahme zur Verflüssigung des Verkehrs und zur Erhöhung der Sicherheit umzusetzen. Für die schweizweite Einführung von «Generell 30» prognostizierte Blumer eine Dauer von 15 Jahren.