25 Meter Trockenmauer, 25 Arten schützen, 25 Jahre WWF Glarus. So animierte der WWF Glarus zu seinem 25. Jahresjubiläum zahlreiche Kursteilnehmer/-innen und Freiwillige, die Büroarbeit für einmal stehen zu lassen und sich ins Zeug zu legen. Angefangen hat alles im März, als Freiwillige die zerfallene Trockenmauer auf dem Grundstück von Bio-Bauer Fredy Kyburz Stück für Stück abbauten. Nach wenigen Tagen harter Arbeit war die Voraussetzung für die neue Mauer gegeben und der Bau der Mauer konnte beginnen. «Stapeln, ausrichten, drehen, wenn nötig bearbeiten, nochmals drehen … bis der Stein sitzt», so lautete die Devise. Und das Stein für Stein, und selbstverständlich mit reiner Muskelkraft. Doch es braucht gewisses Know-how, um die Steine auch richtig zu platzieren. Deshalb wurde der Kurs von der Firma Gemma geleitet, die auf Trockenmauern spezialisiert ist. Denn die Mauer soll uns schliesslich auch mehrere Jahrzente erhalten bleiben
Ritzen anstatt Mörtel
Die Trockenmauer besteht ausschliesslich aus Natursteinen. So wurden zum einen die Steine der alten Trockenmauer wiederverwendet, zum anderen sogenannte «Lesesteine» verbaut. Diese wurden nicht etwa extra dorthin gebracht, sondern während vieler Jahre durch Erosion den Hang hinuntergetragen und gesammelt. Mörtel, Zement, Sand oder andere Füllmaterialien sind dabei ein Tabu in Trockenmauern. Fugen sind gewollt und bieten Unterschlupf für viele verschiedene Lebewesen, oder wie es Corina Geiger, Geschäftsführerin des WWF Glarus, auf den Punkt brachte: «Da soll es ja schliesslich noch Platz für eine Eidechse haben.» So entstand eine wunderschöne Trockenmauer der etwas wilderen Art.
Von grosser ökologischer Bedeutung
So kann sich die Mauer nicht nur sehen lassen, sondern ist, wie bereits angedeutet, auch von grosser ökologischer Bedeutung: Trockenmauern sind wichtige Biotope für zahlreiche Pflanzen und Tiere. In den Fugen finden sich besondere Pflanzengesellschaften, die sich an extreme Standortbedingungen angepasst haben. Ausserdem bieten sie wertvollen Lebensraum für verschiedenste Tierarten, wie Eidechsen, Kröten, Wildbienen und Käfer, um nur einige, wenige zu nennen.
… und der zweite folgt sogleich
Der WWF Glarus lädt Sie herzlich zum zweiten Teil des 25-Jahr-Jubiläums ein. Dieses findet am 1. Oktober 2016 bei der neuen Trockenmauer in Diesbach statt. Wir freuen uns, Sie bei dem Event mit Exkursion, Familienanlass, Apéro u.v.m. begrüssen zu dürfen. Selbstverständlich kann man sich die Trockenmauer auch vorgängig auf Eigeninitiative ansehen. Der Naturlehrpfad Diesbach führt Sie direkt zur Mauer. Mehr dazu auf unserer Homepage www.wwf-gl.ch.
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