Doch wenn’s um Kopf und Kragen geht...

Am Samstagabend war Vera Bauer, die begnadete Schauspielerin, Cellistin und Interpretin im Gemeindezentrum Schwanden zu Gast.

In sieben Kapiteln begeisterte sie die interessierten Besucher mit Liedern und Gedichten von Brecht und Tucholsky.



Vera Bauer in der Gemeindezentrum Schwanden (Bild: zvg)
Vera Bauer in der Gemeindezentrum Schwanden (Bild: zvg)

In der Nähe von Stuttgart ist sie aufgewachsen. Nach ihrem Musikstudium in Freiburg i. Br. und der Ausbildung zur Sprecherin Freiburg und Zürich tritt sie als Bühnenkünstlerin in Kleintheatern der ganzen Schweiz auf. Das literarisch-musikalische Programm über Brecht und Tucholsky hat sie selber realisiert. Ihr scharfer Intellekt, ihre bezaubernde Ausstrahlung, der Schalk, der Ernst und immer wieder das meisterhafte Cellospiel beeindruckten die Besucher zu tiefst.

Vera Bauer ging der Frage nach: Wie stellt sich der Mensch den Konflikten der Welt – den grossen, von aussen gestellten sowie den ganz privaten, die ja auch nicht nur privat sind. Um Kopf und Kragen ging es bei den ausgewählten Texten von Brecht und Tucholsky. Ob Karrierist, die kluge Alte oder die Tänzerin im Nachtlokal, ob glücklich und unglücklich Verliebte oder zwei zankende Embryonen im Mutterleib, ob Speichellecker, Demagoge oder Heimkehrer aus dem Exil, die Texte trafen, das Publikum quittierte mit Applaus, mit einem Schmunzeln oder mit betroffenem Schweigen. Ein interessanter, vergnüglicher Abend war es alleweil.