Doppelpower sucht neue Lösung

Das Gestein unter Sool meint es mit dem Projekt «Doppelpower» nicht gut. Nach dem letzten Jahr ist man beim Rohrvortrieb unter dem Dorf Sool in den vergangenen Monaten auf eine weitere Störzone gestossen. Nun wird eine Variante für die verbleibenden 400 Meter mit Baustart in Schwanden geprüft.



Doppelpower sucht neue Lösung

Die Bauarbeiten am Projekt Doppelpower zwischen Schwanden und Mitlödi stocken wieder. Nachdem man schon im letzten Jahr aufgrund der Geologie den Bohrkopf nahe der Kantonsstrasse nach Sool auswechseln musste, stiess man nun wieder auf eine Störzone. «Wir haben von Anfang an gewusst, dass es für uns eine Herausforderung werden wird», erklärte dazu Leo Meier, Geschäftsführer der KW Doppelpower AG. Das lose, feine Gestein zusammen mit sehr viel Grundwasser brachten aber die Arbeiten im Rohrvortrieb an seine Grenzen. «Nach dem ersten Problem nach 200 Metern kamen wir zügig weitere 1000 Meter voran.» Jetzt fordere die neue Störzone – auf Höhe unterhalb des Restaurants Adler, Sool – für die letzten 400 Meter ein neues Vorgehen. Denn in der vergangenen Woche sei man aufgrund der aktuellen Probleme keinen Zentimeter vorangekommen, erklärt Meier weiter.

Neue Lösung für die letzten Meter


Aus diesem Grund wurde entschieden, den Vortrieb zu stoppen und neue Lösungen zu prüfen. «Mit grösster Wahrscheinlichkeit werden wir von der anderen Seite sprich Schwanden ansetzen.» Die letzten verbleibenden 400 Meter werden dann voraussichtlich im bergmännischen Vortrieb bearbeitet, sprich mit Bagger und herkömmlichen Abbauwerkzeugen. Dazu brauche es natürlich andere Spezialisten, mit denen man in den kommenden Wochen nach geeigneten Lösungen und Abläufen sucht. Meier hofft, dass dann im Herbst/Winter die Arbeiten wieder aufgenommen werden können, weil dabei auch noch die Sernf unterquert werden muss. Dass das Projekt realisiert wird, sei für die Kraftwerk Doppelpower AG, nicht in Frage gestanden. Die Wirtschaftlichkeit wird sich schmälern, Investitionen in Projekte dieser Art werden mit langfristigem Horizont geplant. Mit der Konzessionsdauer von 80 Jahren werden unsere Nachfahren davon profitieren wie wir es heute von Investition unserer Vorfahren tun, bekräftigt Meier weiter.

Zweite Baustelle spart Zeit


Die Probleme sorgen aber für eine Verzögerung der Fertigstellung. Hier könne man auf der andern Seite einige Zeit durch die Verlagerung der Arbeiten mit der neuen Baustelle nach Schwanden wieder aufholen. Denn so können auf der Mitlödner Seite einige Arbeiten wie das Einsetzen der Turbine früher als geplant durchgeführt werden. Dennoch rechnet Meier mit einer Verzögerung von rund einem Jahr. Das Kraftwerk soll nach der Inbetriebnahme rund 22 Mio. kWh Strom für gut 4200 Haushalte produzieren.

*Jürg Huber ist Pressebeauftragter der IG Kleinwasserkraft Glarnerland.