Das Spiel war keine zehn Sekunden alt und schon konnte das Gastteam – der EHC Kreuzlingen-Konstanz – das erste Tor auf ihrem Konto gutschreiben. Leider mussten sich die Glarner diesmal an der eigenen Nase nehmen, denn die Abwehr wurde gänzlich überrollt. Die Glarner liessen sich aber vom frühen Tor nicht beirren und setzten alles daran, das Spiel in die eigenen Bahnen zu lenken. Fortan gab es ein intensives Hin und Her beider Mannschaften. Man schenkte sich keinen Freiraum und kämpfte um jeden Zentimeter. So hatten die Gäste plötzlich mehr mit Verteidigung statt Angriff zu tun. Die GEC-Moskitos hatten im ersten Drittel viel mehr Puckbesitz und konnten einige schöne Spielzüge kreieren. Sehr oft kamen sie vors gegnerische Tor und schossen dementsprechend recht viel aufs Tor. Sie scheiterten jedoch immer wieder am guten Torhüter, der Verteidigung oder an ihrem eigenen Übermut.
So hinkten die GEC-Moskitos auch beim Start ins Mitteldrittel einem Ein-Tore-Rückstand hinterher. Da war es auch nicht förderlich, dass die Glarner kurz nach dem Start ins Mitteldrittel auch noch eine Strafe absitzen mussten. Die Abwehr der Glarner leistete gute Arbeit und auch der Glarner Torhüter Björn Blumer glänzte mit tollen Paraden. Die Glarner überstanden diese Unterzahl mit Bravour und schalteten einen Gang höher. Sie wollten unbedingt ein Tor schiessen. Abermals versuchten sie es und die Gegenspieler mussten sich sogar ins Tor werfen, um keinen Treffer zu erhalten. Die GEC-Moskitos hatten Chancen zuhauf – nur konnten sie diese nicht in ein Tor ummünzen. So kam es, wie es kommen musste (leider schon mehrmals in dieser Saison!). Der EHC Kreuzlingen-Konstanz kam in der 24. Spielminute zu einer plötzlichen Torchance und nützte diese kaltblütig aus. So stand es entgegen dem bisherigen Spielverlauf schon 0:2 für die Gäste. Die Chancenauswertung des EHC Kreuzlingen-Konstanz konnte besser nicht sein. Denn in der 27. Spielminute erhöhten sie auf 0:3. Irgendwie hatte man das Gefühl, dass die Glarner drei Gänge zurückgefahren sind und den Faden im Spiel gänzlich verloren hatten. Schade, hatte man doch so gut begonnen! Als die Gäste dann innert drei Minuten gleich zwei weitere Tore zum 0:5 schossen, war das Genick der Glarner endgültig gebrochen. Es klappte nicht mehr viel bei der Heimmannnschaft und auch der Siegeswille war nicht mehr spürbar. Eine Stärkung physischer und psychischer Natur in der fünfminütigen Pause war nun sehr wichtig!
Das Schlussdrittel war keine 30 Sekunden alt, konnten die Zuschauer das erste Tor der Glarner, erzielt durch Moritz Zimmermann (Zuspiel Janik Pöpl, Maurin Isler), zum 1:5 bejubeln. Genau zwei Minuten später konnten die Glarner, nach einem herrlichen Zusammenspiel zwischen Maurin Isler, Moritz Zimmermann und Janik Pöpl ein weiteres Tor zum 2:5 bejubeln. Das Gastteam wurde so richtig auf dem falschen Fuss erwischt und der Trainer der EHCKreuzlingen-Konstanz nahm ein Time-out. Nun spürte man förmlich bei den Glarnern, wie ein Ruck durch die Mannschaft ging. Der Hunger nach mehr Toren war wieder da und auch die nötige Motivation ebenfalls! Das Kollektiv funktionierte wieder und die Glarner machten mächtig Dampf! Weitere Tore mussten also her! Die eine oder andere Strafe wurde so halt auf beiden Seiten ausgesprochen und abgesessen. Die Gäste mussten sich nun mit allen Mitteln wehren, um von den Glarnern nicht überrollt zu werden. Immer und immer wieder konnten die nun frenetischer gewordenen Zuschauer herrliche Spielzüge der Glarner bewundern. In der 47. Spielminute stand das Quentchen Glück wortwörtlich auf Glarner Seite, denn der Puck flog kurz ins obere Eck und kullerte zurück aufs Feld. Die Latte wurde nicht berührt, so zählte dieses durch Janik Pöpl (Zuspiel Moritz Zimmermann) erzielte Tor. Man sah nur noch die Glarner am Puck – dieses Mannschaft war kaum mehr wiederzuerkennen! Herrlich, diesem Team zuzusehen. Als die Gäste in der 55. Spielminute auch noch eine Strafe absitzen mussten, nutzten die GEC-Moskitos die Gunst der Zweiminuten-Strafe aus: es war wiederum Moritz Zimmermann, welcher den Anschlusstreffer zum 4:5 erzielte. Der Jubel war grenzenlos und befreiend. So, nun musste aber noch der Ausgleich her. Knapp vier Minuten Zeit blieb den Glarnern. In der Folge wurden viele schöne Spielzüge kreiert – nur fehlte das Abschlussglück! Die Spannung war kaum mehr zu überbieten und das Publikum wollte auch seinen Teil zum Ausgleich beitragen und feuerte die heimische Mannschaft kräftig an! Aber das Ausgleichstor wollte und wollte nicht fallen – die Sekunden zerrannen – ohne Tor. So zitterte sich der EHC Kreuzlingen-Konstanz zum 4:5-Sieg.
Schade, hätten die Glarner im Mitteldrittel noch an sich selber geglaubt und nicht schon das Spiel als verloren betrachtet, hätte vielleicht alles ein bisschen anders ausgesehen. Nun haben die Glarner aber nur kurz Zeit, dieses angriffige Spiel mit vielen Torchancen zu verarbeiten. Doch das Trainerduo Patrick Faoro und Orlando Ragnolini werden die GEC-Moskitos wieder zur gewohnten Stärke und Siegesstrasse zurückbringen. Am kommenden Mittwochnachmittag, 22. Februar 2012, bestreiten sie das drittletzte Meisterschaftsspiel auswärts in Bäretswil gegen den EHC Dürnten Vikings. Mit dem nötigen Selbstvertrauen im Gepäck sollten da drei Punkte ins Trockene gebracht werden …