Dreh dich um – und du siehst den Auferstandenen!

In der ref. Kirche Obstalden feierten zahlreiche Christen mit vielstimmigem Chor, Orchester, Kerzenlicht, Besinnung und einem vielfältigen Zmorge die Auferstehung Christi.



Dreh dich um – und du siehst den Auferstandenen!

Wenn morgens um fünf aus allen Himmelsrichtungen Dutzende in Jacken und Mänteln fast gespenstisch durch die dunklen Wege zur Kirche Obstalden strömen, dann … ja dann ist Ostern. So auch dieses Jahr. Noch drängen einzelne Gestalten am Holzfeuer vor der Kirche vorbei in den dunklen Kirchenraum. Wo ist noch Platz? Die Menschen erkennen einander kaum in der Finsternis. Dann das «Kyrie eleison» – «Herr erbarme dich»; die Osterkerzen der vier Kirchgemeinden des Kirchenkreises Glarus Nord bringen erstes Licht. Christus will aber alles erhellen: Von den Osterkerzen erhalten alle Menschen nun das wärmende Zeichen der Auferstehung. Und nun wechseln Gesang, Wort, Gebet und Orchester in österlicher Freude ab – hin zu den Predigtgedanken von Pfarrerin Christina Brüll.

Sie redet vom Ostergeschehen aus der Sicht von Maria aus Magdala. «Wo ist Jesus?», fragte sie sich entsetzt vor dem leeren Grab. «Frau, warum weinst du? Wen suchst du?» Sie drehte sich um – nein, es war nicht der Gärtner. Sie schaute ins Gesicht Jesu! Ja, Jesus, der Auferstandene, ist näher als wir denken, näher als wir zu hoffen wagen. ER sucht uns. Wir müssen uns nur umdrehen. Vielleicht wegkommen von Irrwegen, von dubiosen spirituellen Abwegen, von Selbsterlösungsgedanken.

Unter der Gesamtleitung von Musiker Fredi Grossmann und der Unterstützung von Frau Verena An den Matten sangen der Singkreis Mollis und viele Ad-hoc-Sänger und Sängerinnen. Sie wurden begleitet von einem feinen Orchester aus Berufs- und Hobbymusikern. Zum Abendmahl, ausgeteilt von Pfr. Ulrich Knoepfel, begleitete das Orchester besinnlich und respektvoll, dann wieder froh und österlich beglückend.

Das Schlusslied «Oh herrlicher Tag, o fröhliche Zeit» leitete über, weit hinüber zum herrlichen Tag am Ende der Zeiten.

Irdische Herrlichkeiten gabs nun im Saal des Hotels Sternen, der bis auf den letzten Platz besetzt war. Beim Osterzmorge sah man rundum frohe Gesichter. War es das kaum mehr übertreffbare Angebot auf dem Büfett oder die österliche Freude, die eine so fröhliche Stimmung in den Raum zauberten? Wohl beide zusammen …