Drei Tische im Park

Oder, anders gesagt: «Begegnungen im Volksgarten» (BIV) 2017. Auch diesen Sommer wurde die Einladung geschätzt von div. Passanten. Begegnungen auf Augenhöhe, Gesprächen, herzliches Beisammensein.



(Bilder: zvg)
(Bilder: zvg)

Eine Frau spaziert vorbei. Auf Tischhöhe hält sie inne, dreht sich zu uns her. Erstaunt über die angenehm gesprächsfreudige Runde, erkundigt sie sich freundlich, was das wäre. Erfreut ob der einladenden Worte, sitzt sie bald mit am Tisch, geniesst den Kaffee und erzählt.

Drei kurdischstämmige Männer sitzen auf einer Bank. Überrascht, vielleicht misstrauisch, nehmen sie Notiz von mir, als ich sie anspreche. Bald ist da eine vertraute Herzlichkeit. Erzählfreudig berichten sie von ihren Heimatländern. Ich höre ihnen zu, als sie die notvolle Kurdenfrage streifen. Hier sein zu dürfen ist für alle drei ein Geschenk, trotz Unannehmlichkeiten. Meine Einladung zu Kaffee und Kuchen stösst auf positives Echo. Bald sitzen wir am Tisch, lachen, trinken, reden.
Den alleinstehenden Ägypter spreche ich auf Englisch an. Er versteht nicht! Freundlich theatralisch suche ich nun ihm die kostenfreie Einladung verständlich zu machen. Plötzlich hellt sich sein Gesicht auf. Er versteht, begleitet mich, lässt sich bedienen. Unterhaltung mit «Händen und Füssen», ohne Worte. Beim Abschied umarmt er mich, dankbar und tief berührt.

Der langhaarige biertrinkende Schweizer blickt ins Feuer. Die Einladung will er nicht annehmen. Er beginnt zu erzählen von seinen Erfahrungen; Platzspitz, Letten, harte Drogen, von Ungereimtheiten in seiner Lebenssituation; zeigt Dankbarkeit, dass ihm jemand zuhört, ihn wertschätzt. Und plötzlich will er doch einen Kaffee, kommt zu Tisch, wo sich eine angeregte Gesprächsrunde befindet. Plötzlich scheint das Eis geschmolzen. Auch seine Kumpels setzen sich zu uns.

Da ist die Künstlerin und Grossmutter mit ihrem Enkel. Sie warten auf den Zug. Gerne setzen sie sich zu uns. Sie erzählt spontan aus ihrem Leben, ebenso der Bub. Die Einfahrt der Lok naht, und damit der Abschied mit einem herzlichen Dankeschön.
Mit zahlreichen Begegnungen dieser Art wurden wir durch BIV reich beschenkt. Augenkontakte auf Augenhöhe zeigen starke Wirkung, sind herausfordernd, zeigen Wertschätzung. Danke euch allen, die ihr euch darauf eingelassen habt. Bis später, im nächsten Jahr oder mal zwischendurch.