«Ds Wort isch frii» – so tönt es noch in hundert Jahren!

«Ds Wort isch frii». Diese markante Aufforderung des Glarner Landammans an der Glarner Landsgemeinde zur Eröffnung der Diskussion zu einzelnen Memorials-Anträgen wird man nach einhelliger Meinung der zahlreich anwesenden Teilnehmer an der Signierstunde mit Jungautor Lukas Leuzinger wohl noch in hundert Jahren zu hören bekommen.



(Bild: zvg)
(Bild: zvg)

Zumindest war das die Meinung einer Mehrheit des anwesenden Publikums nach einer nicht unbedingt repräsentativen Umfrage anlässlich der Signierstunde in der Buchhandlung Baeschlin in Glarus.

Ist die Landsgemeinde noch zeitgemäss?

Diese und andere Fragen standen im Zentrum der Signierstunde mit Lukas Leuzinger, Autor des soeben auf dem Markt erschienenen Buches «Ds Wort isch frii – Die Glarner Landsgemeinde, ihre Geschichte, Gegenwart und Zukunft». In diesem Buch vom Verlag NZZ Libro rollt Jungautor Leuzinger die Geschichte der Glarner Landsgemeinde auf und fragt sich, ob sie im 21. Jahrhundert noch zeitgemäss ist und welche Reformen allenfalls notwendig sind, um sie am Leben zu erhalten. In dem vom Südostschweiz-Redaktor Daniel Fischli moderierten kleinen Podiumsgespräch in den Räumlichkeiten der Buchhandlung Baeschlin und im Beisein von Landesstatthalter und Regierungsrat Dr. Andrea Bettiga und Buchautor Lukas Leuzinger entwickelte sich im Laufe des Abends eine interessante und spannende Diskussion.

Klares Bekenntnis zur Glarner Landsgemeinde

Gastreferent Regierungsrat Dr. Andrea Bettiga erzählte in seiner gewohnt gewinnenden Art offen und freimütig von seinen sehr emotionalen und intensiven Erfahrungen nach seiner Wahl zum Landammann, wie er nervös den ersten Gang auf die Bühne als frisch gewählter Landammann erlebte. In seinen Ausführungen bekannte sich Regierungsrat Bettiga klar zur Glarner Landsgemeinde. Er tat dies nicht nur von Amtes wegen, sondern auch persönlich als grosser Befürworter der direkten Demokratie. In keinem anderen Staat in der Welt gebe es auch nur annähernd so weit gehende direkte Volksrechte wie in der Schweiz. Der Ursprung sowie Wiege dieser Demokratie sei die Landsgemeinde. Dr. Bettiga sieht in der Glarner Landsgemeinde die Urform der direkten Demokratie und eine über 600 Jahre alte, liebgewonnene und fest verankerte Tradition. Die Landsgemeinde sei ein Anlass von grosser Tragweite und weltweit einmalig.

Einmalig und empfehlenswert ist deshalb auch das neue Buch von Lukas Leuzinger« Ds Wort isch frii». Es ist in drei Teile gegliedert. Das erste Kapitel erzählt die Geschichte der Landsgemeinde. Im zweiten Kapitel geht es um die Bedeutung der Landsgemeinde in der heutigen Zeit und im dritten Kapitel um die die Zukunft der Landsgemeinde. Das Buch ist erhältlich in der Buchhandlung Baeschlin an der Hauptstrasse in 8750 Glarus.