Effizient heizen – Neues Förderprogramm im Kanton Glarus

Das kantonale Förderprogramm wird erweitert. So wird der Einbau einer neuen Umwälzpumpe der A-Klasse mit einem Beitrag von 250 Franken und der Einsatz von neuen Thermoastventilen bis zu jeweils 50 Franken unterstützt. Heute informierten Mitarbeiter der Energiefachstelle über das neue vom 1. Mai bis 31. Oktober 2012 befristete Programm.



energiesparenden Thermostatventilen:
energiesparenden Thermostatventilen:

Während der Heizperiode sorgt die Heizungspumpe im Dauereinsatz dafür, dass warmes Wasser zwischen Wärmeerzeuger und Wärmeabgabe (z.B. Heizkörper) zirkuliert und die Räume wärmt. Klein und meist im Keller versteckt, läuft die Pumpe oft während der gesamten Heizperiode – dabei verbraucht sie Strom.

Rund 3 Prozent des schweizerischen Stroms gehen zulasten der Umwälzpumpen in Heizungen, sie verbrauchen dabei etwa so viel wie Waschmaschinen und Tumbler zusammen oder ein Drittel der Jahresproduktion der KKW Beznau 1 und 2. In einem Einfamilienhaushalt sind das bald einmal 10 Prozent des gesamten Stromverbrauchs. Die neue Pumpengeneration spart bis zu 75 Prozent gegenüber älteren, meist auch überdimensionierten Modellen. Die Einsparpotenziale sind enorm.

Das ab dem 1. Mai auf sechs Monate befristete Förderprogramm des Kantons Glarus setzt genau da an. Wer in der Zeit vom 1. Mai bis zum 31. Oktober 2012 eine alte Umwälzpumpe durch eine A-Klasse-Pumpe ersetzt, erhält einen Förderbeitrag von 250 Franken aus dem kantonalen Energiefonds. «Das Auswechseln der bisherigen Umwälzpumpe mit einem neuen, energiesparenden Modell dauert in der Regel bei einem Einfamilienhaus zwischen zwei bis drei Stunden», erklärte Hansruedi Sauter von der Firma Sauter Heizungen aus Netstal den anwesenden Pressevertretern.

Infolge der bei A-Klasse-Pumpen eingebaute automatische Drehzahlregelung resultieren zusätzliche Einsparungen durch automatische Anpassung an die erforderliche Pumpmenge (Volumenstrom), z.B. wenn ein Teil der Thermostatventile an Radiatoren oder Fussbodenheizungskreisen geschlossen sind

In Kombination mit Thermostatventilen erreicht man eine optimale Regelbarkeit der Heizungsanlage. Hier setzt der zweite Teil der neuen Förderung an. Wer alte Handventile gegen neue Thermostatventile austauscht, profitiert von Förderbeiträgen. Thermostatische Ventile werden vom Benutzer am Thermostatfühler auf den gewünschten Sollwert eingestellt. Wenn die Raumtemperatur erreicht ist, wird der Durchfluss im Heizkörper geschlossen. Der Heizkörper ist noch im oberen Bereich warm und kühlt dann sogar ganz aus. Somit wird ein Raum nur bis zur gewünschten Raumtemperatur erwärmt und wird nicht überflüssig beheizt. Alte Heizkörper-Handventile lassen das Wasser ständig in der Position durchfliessen, die eingestellt wurde, egal, ob im zu beheizenden Raum 18°C oder 24°C herrscht.

Die Investition, die ein Eigenheimbesitzer für die Sanierung in die Hand nehmen muss, ist dank den Energieeinsparungen und den Förderbeiträgen innert kurzer Zeit bezahlt. Ein geringerer Energieverbrauch verursacht auch weniger Emissionen. Würden sämtliche Handradiatorventile in der Schweiz durch Thermostatventile ersetzt, würden pro Jahr 120 Millionen Liter Heizöl weniger verbrannt.

Sämtliche Installationen der vom Förderprogramm betroffenen Bauteile sollen nur durch spezialisierte Firmen ausgeführt werden. Nur richtig dimensionierte Pumpen resp. fachgerecht installierte Regelorgane verhindern einen hohen Stromverbrauch oder störende Geräusche im Verteilnetz.

Beitragsgesuche können ab dem 1. Mai 2012 eingereicht werden. Förderbedingungen und Antragsformulare sind auf der Internetseite des Kantons unter www.energie.gl.ch verfügbar. Auskunft erteilt die kantonale Energiefachstelle unter Telefon 055 646 64 70 oder 055 646 64 66. «Zudem bietet der Kanton Glarus nach wie vor einige interessante Förderprogramme an, die wir sehr empfehlen können», erwähnte Urs Fischli von der Energiefachstelle am Ende der sehr informativen Orientierung.

Das kantonale Förderprogramm im Überblick:


. Zusatzbeiträge zum nationalen Gebäudeprogramm 20 resp. 25 Prozent
. Gesamtsanierungsbonus 10 000 Franken
. Minergie-Bauten gem. Standard 8000 bis 32 000 Franken
. Energie-Coaching
. Elektro-Coaching
. Ersatz von Beleuchtungsanlagen
. Thermische Solaranlagen 2000 Franken plus 250 Franken pro m2
. Ersatz von Umwälzpumpen und Thermostatventilen
. Holzfeuerungen über 70 kW
. Ersatz von Elektroheizungen
. Wegweisende Projekte, «Leuchtturmprojekte»