Eidgenössisches Feldschiessen 2021

Interview mit Hans Heierle, Präsident des Glarner Kantonal Schützenverbandes.



Eidgenössisches Feldschiessen 2021

Hans Heierle, das Eidgenössische Feldschiessen 2021 gehört in wenigen Stunden bereits wieder der Vergangenheit an. Wie lautet ein erstes Fazit des GLKSV-Präsidenten?

Es fühlt sich gut an nach einigen Monaten von Trainings im Heimstand ohne Wettkämpfe, sich beim freundschaftlichen Wettstreit, um Punkte ausserhalb des eigenen Schiessstandes zu messen und daran anschliessend darüber zu fachsimpeln. Wie sich die Teilnehmerzahl nach dem Unterbruch und Übergangslösung mit der Austragung des Eidg. Feldschiessen im eigenen Schiessstand vom letzten Jahr entwickeln wird, wird sich erst Ende September zeigen. Es ist nämlich auch in diesem Jahr möglich, das Eidg. Feldschiessen bei Absolvierung des Obligatorischen Programms bis Ende September zu bestreiten.

Wie fühlten Sie sich nach dem Entscheid des SSV, das Eidgenössische Schützenfest 2021 trotz Corona-Pandemie durchzuführen und war dieser Entscheid richtig?

Es ist müssig darüber zu diskutieren ob der Entscheid das Eidg. Schützenfest durchzuführen richtig oder falsch ist. Fakt ist, dass die Vorbereitungen so weit fortgeschritten waren, dass man sich entschied, das Eidg. Schützenfest auf das Jahr 2021 zu verschieben. Das OK war mit dieser Verschiebung einverstanden, in der Hoffnung, das Eidg. Schützenfest wie geplant im Kanton Luzern durchführen zu können. Diese Hoffnung hat sich dann aber leider nicht bewahrheitet. So wurde wie bekannt ist der grösste Teil der Wettkämpfe den Vereinen zur Austragung in den Heimständen übertragen. Ob dieser Entscheid richtig oder falsch war, wird sich am Ende des Anlasses weisen.   

Vor zwei Jahren habe ich Sie gefragt, warum die Anmeldungen für das Eidgenössische Schützenfestes rückläufig sind. So auch im Kanton Glarus Wie sieht das heute im 2021 aus und was unternimmt der Glarner Kantonale Schützenverband gegen den drohenden Teilnehmerschwund?

Es ist seit einigen Jahren ein Vereinsrückgang durch Auflösung oder Fusion und ein Mitgliederschwund in den Vereinen zu verzeichnen. Warum dies so ist, kann nicht einfach beatwortet werden. Liegt es am Desinteresse am Vereinsleben, an dem sich ändernden gesellschaftlichem Verhalten oder an Motivation sich durch eine Vereinstätigkeit zu binden? Der Glarner Kantonal Schützenverband versucht den Mitgliederrückgang durch Anbieten von Nachwuchskursen stoppen zu können. Ist aber bei der Vielfalt von Freizeitangebot kein einfaches Unterfangen.

Wie sieht es mit dem Schützen-Nachwuchs im Kanton Glarus aus?

Im Kanton Glarus werden auf die Distanzen von 10/50 und 300 m Nachwuchs- und Jungschützenkurse angeboten, um nach Abschluss der Kurse junge Nachwuchsschützinnen und -schützen in den Vereinen zu erhalten. Durch den Stillstand der vergangenen Monate musste bei den Anmeldungen und Start zu den Jungschützen-Kursen beim Kursangebot und Teilnehmern leider ein Rückgang verzeichnet werden.

Alle zwei Jahr bietet der Glarner Kantonal Schützenverband beim Ferienspass einen Schnupper- und Einführungskurs in die Welt des Schiesssportes an. In diesem Jahr fand wieder ein solcher Kurs, der sehr gut besucht war, statt. Bei einigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern konnte das Interesse am Schiesssport geweckt werden und die haben sich bereits entschlossen, sich bei einem Nachwuchskurs anzumelden und daran teilzunehmen.

Wie sehen Sie die Zukunft des Feldschiessens?

Ich bin überzeugt, dass sich die Teilnehmerzahlen nach den vergangenen schwierigen Monaten, das auch das ausserdienstliche Schiesswesen betraf, erholen werden. Darum bin ich guter Hoffnung, dass das Eidgenössische Feldschiessen auch in Zukunft der grösste Schiessanlass der Welt bleiben wird.

Wir bedanken uns beim Präsidenten des Glarner Kantonal Schützenverbandes Hans Heierle für das uns gewährte Interview und wünschen ihm und seinem Glarner Verband weiterhin viel Erfolg und «Guet Schuss»!