Eigentümerrolle neu geordnet

Die Änderungen im Sachversicherungsgesetz über die die Glarner Bevölkerung an der kommenden Landsgemeinde zu entscheiden hat war ein zentraler Punkt in der diesjährigen Bilanzpressekonferenz der glarnerSach. Es war ein nicht aussergewöhnliches Schadenjahr bei dem sämtliche fünf Jahresrechnungen mit positiven Ergebnissen abschlossen.



Eigentümerrolle neu geordnet

Im kommenden Jahr kann die glarnerSach ihr 150-jähriges Jubiläum feiern. Ein positives, aber auch ein trauriges Jubiläum, denn im gleichen Jahr 1861 fand auch der Brand von Glarus statt. Bereits 50 Jahre zuvor, also 1811, wurde von der Landsgemeinde das Brandassekuranzgesetz verabschiedet. Ein Obligatorium im Sinne einer umfassenden Gefahrengemeinschaft; eine nicht gewinnorientierte staatliche Assekuranzanstalt. Der Kanton Glarus hat nun schon seit rund 200 Jahren ein „Sachversicherungsgesetz“

„Die Basis für die Strategie“

Auch wenn die Revision des Sachversicherungsgesetztes in ein paar Monaten von der Glarner Bevölkerung abgelehnt würde, hat die glarnerSach in den letzten Jahren gezeigt, dass sie erfolgreich sein kann. „Für das Unternehmen verspricht die Revision aber modernere und effizientere Strukturen“ so Leisinger. Justizdirektor Andrea Bettiga ist ebenfalls von den Änderungen überzeugt. „Mit der vorliegenden Totalrevision haben wir den Handlungsbedarf bei Organisation und Kompetenzverteilung, beim Versicherungsschutz und bei der Gesetzessystematik aufnehmen können. „ Die Eigentümerrolle wird dadurch zwar neu geordnet, an den Aufgaben der glarnerSach wird aber nicht gerüttelt, so Bettiga weiter. Neu nimmt nur noch der Regierungsrat die Eigentümerrechte des Kantons war, nicht mehr wie bis anhin Regierungsrat und Landrat. „Dies führt zu einem schnelleren Ablauf und zu einer Entpolitisierung im Verwaltungsrat.“ Mit der Revision sei es nun möglich kompetente Fachleute im Verwaltungsrat zu versammeln, ohne dass dessen politische Gesinnung im Vordergrund steht. Weiter wird der Präventionsgedanke im Gesetz verankert und zudem ein Einspracheverfahren eingebaut. Auch die Grundlage für eine massvolle Ausdehnung des Geschäftsbereichs beinhaltet die geplante Revision. Damit sollen bestehende Risiken und Kosten besser aufgeteilt werden. Dazu Leisinger: „Diese gesetzliche Verankerung ist nötig, können doch bereits heute die Versicherungsdeckungen und auch die Kundenbedürfnisse nicht auf die Kantonsgrenzen reduziert werden.“

Zwei grössere Brände und Hagelschäden

Das Jahr 2009 war, so Hansjürg Hefti, Leiter Abteilung Schäden, ein nicht aussergewöhnliches Schadenjahr. Liegt doch die Zahl der Einzelschäden mit etwas über 1200 Fällen nur knapp über dem Vorjahr von 1160 Schäden. „Dagegen hat sich die Schadenssumme von 2.9 Mio auf 4.5 Mio Franken beinahe verdoppelt.“ Wie Hefti weiter ausführte haben ein Grossteil ein Sturm- und Hagelzug im September, sowie die zwei Brände in Obstalden und Schwändi beigetragen. . Nicht direkt betroffen war die glarnerSach hingegen beim Totalschaden des Hotel Alpenblick. „Industriegebäude und Hotels mit mehr als 30 Gästebetten unterstehen nicht der Monopolversicherung für Feuer- und Elementarschäden,“ führte Hefti dazu aus. Die starke Hitze sorgte dabei aber auch für Schäden an den angrenzenden Gebäuden, welche durch die glarnerSach versichert sind. Wie Leisinger ergänzte, ist der Kanton im Vergleich zu andern Gebieten noch verhältnissmässig gut davongekommen. Habe doch, so Leisinger weiter, ein Sturm- und Hagelzug im Mitteland in knapp einer halben Stunde zu rund 1 Mio. Einzelschäden geführt. Hefti warnte vor allzugrosser Sorglosigkeit. „ Auch wenn die letzten Jahre ruhig verlaufen sind und wir es nicht hoffen, müssen wir auf ein Schadensjahr wie 2005 oder 1999 bereit sein. So etwas kann immer wieder einmal passieren.“

Turbulenzen im Finanzmarkt gut abgefangen

Im Finanzsektor machte sich die risikoarme Anlagestrategie der glarnerSach bezahlt. Durch die Konzentration auf Obligationen und Anleihen wurde die Versicherung von der Wirtschaftkrise nur leicht tangiert. „Die sinkenden Kurse nutzen wir auch zur Aufstockung unserer Aktienquote. Allgemein hat sich unsere Anlagestrategie in einen schwierigen Jahr sehr bezahlt gemacht,“ fasste Leisinger zusammen.

Ebenfalls positiv fiel die Jahresrechnung 2009 aus und dies in allen fünf Versicherungsbereichen. In der Versicherung im Wettbewerb stiegen dabei die Prämieneinnahmen auf über 5 Mio. Franken. „Das gute Ergebnis erlaubt uns eine Aufstockung der Schwankungsreserve für Wertschriften auf der einen und Rückstellungen für zukünftige Rabatte auf der anderen Seite.“ Genauere Zahlen zur Jahresrechnung und Bilanz entnehmen Sie der beigefügten pdf-Datei.