Ein Abschied, der schwerfällt

Die Niederlage war zweitrangig: Am Ende flossen die Tränen, weil sich das Team von ihrer langjährigen brasilianischen Leaderin verabschieden musste.



Stimmungsvolle Kulisse für den Abschied von Captain De Azevedo Camargo .( Bild: Olga Vartanyan)
Stimmungsvolle Kulisse für den Abschied von Captain De Azevedo Camargo .( Bild: Olga Vartanyan)

Thais de Azevedo Camargo, neun Jahre lang Punktelieferantin, Captain und während zwei Saisons auch Spielertrainerin bei Glaronia, verabschiedete sich im letzten Heimspiel. Ihre Fans und ihre Schüler haben die Kantihalle gefüllt, um sie bei ihrem letzten Einsatz als Profi zu sehen.

Schwieriger Start

Das Team von Beltramelli begann etwas nervös und tat sich schwer mit dem starken Block der Brasilianerinnen von Val-de-Travers. Den jungen Angreiferinnen im Glarner Team war jetzt die noch fehlende Erfahrung anzumerken: Beltramelli wechselte mehrfach zwischen Duss und Hofacher, doch beide Juniorinnen fanden zu selten einen Weg, um Punkte zu erzwingen. 

Gäste ziehen davon

Glaronia musste Val-de-Travers den ersten Satz zugestehen, kam im zweiten Spielabschnitt deutlich näher an die Neuenburgerinnen heran, hatte gegen das Satzende einen guten Lauf, doch dann versagten die Nerven in der Annahme. Man kämpfte tapfer, verteidigte Ball für Ball, zeigte lange Spielzüge, doch im Angriff fehlten dann Mut und Entschlossenheit.

Doch noch eine Wende?

Im dritten Satz sah man eine deutliche Steigerung der Glarnerinnen, die mit ein paar unwiderstehlichen Aktionen Val-de-Travers distanzierten. Deren entnervte Trainer Souza legte sich nun mit dem Schiedsrichter an und provozierte eine Verwarnung. Gleichzeitig wechselte er Castellani als Angreiferin ein, obwohl sie eigentlich als Libera auf dem Matchblatt eingetragen war.

Glaronia verzichtet auf Protest

Dies wäre durchaus ein Grund für einen Protest gewesen, doch Glaronia tolerierte den Fehler sportlich. Auch die Schiedsrichter hätten bei Spielbeginn das Neuenburger Team genauer kontrollieren müssen. Überraschend ruhig verhielt sich der sonst temperamentvolle Beltramelli angesichts der entstehenden Konfusion. Ihm gelang es, sein Team weiterhin aufs Spiel zu fokussieren, was schliesslich auch den Satzgewinn brachte.

Niederlage unabwendbar

Im vierten Satz misslang die eine oder andere Annahme, und schnell gerieten die Einheimischen in Rücklage. Gegen Satzende brachte Beltramelli nochmals Desam als Passeuse ins Spiel, und Aebli griff an – es wurde wirklich alles versucht. Am Ende musste man den Neuenburgerinnen zugestehen, dass sie das bessere Team waren. Sie werden voraussichtlich kommende Saison in der NLA spielen, und man darf gespannt darauf sein, wie sie sich dort behaupten werden.

Volleyball Frauen NLB Playoffs:

VBC Glaronia – VBC Groupe E Val-de-Travers 1:3 (18:25, 21:25, 25:17, 20:25) Halle: Kantonsschule Glarus – Zuschauer: 300 – Spieldauer: 89 Min. – Schiedsrichter: S. Signer, J. Bastante
Glaronia: de Azevedo Camargo, Lenzinger, Dukic, Hofacher, Aebli, Nikolovska, Duss, Desam, Schnyder, Bogosavljevic. Coach: R. Beltramelli Filho

Val-de-Travers: Duarte, Simonin, Benvenuti, Matera, Castellani, Schmutz, Gonçalves de Oliveira, Ferreira da Silva, Cabanes, Py Sofia. Coach: L. Souza

Bemerkungen: Glaronia ohne Zwanenburg (verletzt)