«Ein allgemeingültiges Rezept gibt es nicht»

Bereits zum zweiten Mal führte reWork Glarus eine Netzwerkveranstaltung durch. Die Referenten konnten den zahlreichen Besuchern im House of Läderach in Bilten keine einfache Lösung, aber viele Hilfsmittel und Blickpunkte für die Wiedereingliederung von Mitarbeitern bieten, welche durch Krankheit oder Unfall längere Zeit ihre angestammte Arbeit nicht ausüben konnten.



«Ein allgemeingültiges Rezept gibt es nicht»

«Gerade auch bei diesem Thema zeigt sich, dass jeder Mensch einzigartig und gerade deshalb wertvoll ist», betonte Johannes Läderach an der Begrüssung zur Netzwerkveranstaltung von reWork Glarus am letzten Donnerstag in Bilten. Das Netzwerk, unter anderem von der Sozialversicherung Glarus, der Suva, der Glarner Wirtschaftskammer und dem Gewerbeverband des Kantons Glarus, möchte gemeinsam erfolgreiche Wiedereinstiegsmöglichkeiten schaffen für Mitarbeiter, die aus Krankheit oder Unfall längere Zeit aus der Arbeitswelt ausgefallen sind. «Dies wenn möglich in ihrem bisherigen Betrieb, oder in einem neuen Umfeld», erklärte Thomas Hug, Suva Linth. Da in jedem einzelnen Fall viele verschiedene Faktoren mit hineinspielen, gebe es leider kein allgemeines Rezept, sondern sollte stets ganz individuell betrachtet werden. Wo es bei Läderach gelungen ist, schilderte hier Daniel Lüscher, Leiter Human Ressources. «Gerade bei der Produktion von Lebensmitteln kommen mit Hygiene- und Sicherheitsvorschriften weitere Herausforderungen dazu.»

Wichtig sei aber immer die gegenseitige Wertschätzung und die offene Kommunikation. «Gerade weil es heikle und schwierige Themen sind, spricht man dies nicht immer gerne an», meinte auch Carola Risi Kirchhofer, Leiterin Absenzen- und Case Management SIZ Care AG. Hier könne ihr Unternehmen als neutrale Ansprechperson Hilfe anbieten. Gerade psychische Probleme würden sich zudem häufig schon frühzeitig andeuten. «Der Mitarbeiter verhält sich anders, und meistens fehlt er schon vorher immer wieder für kürzere Zeitspannen.» Ein Absenzen-Management könne hier für die Früherkennung sehr nützlich sein. Oft sei aber auch das Bauchgefühl der Mitarbeiter oder Teamleiter ein starkes Indiz. Auch hier sei eben das Thema der gelebten Werte und Kultur des Unternehmens sehr wichtig.

Die Netzwerkveranstaltungen sollen dabei eine Möglichkeit sein, dass sich Unternehmen mit anderen Schnittstellen, aber auch untereinander auszutauschen, um Ideen, Anregungen und Möglichkeiten zu finden. «Für jeder einzelne Mensch, jedes Unternehmen und für die ganze Gesellschaft ist es wichtig, dass eine Wiedereingliederung in welcher Form auch immer gelingt», schloss Hug die Veranstaltung und betonte dabei, dass dies gerade in der aktuellen Zeit des Fachkräftemangels noch eine weitere, bedeutende Ebene erhalten habe.

*Jürg Huber ist Kommunikationsbeauftragter der Glarner Wirtschaftskammer.