Ein Batteriespeicher für die Glarner Energiewende

In Glarus geht Ende Oktober 2024 ein Batteriespeicher mit einer Leistung von 10 Megawatt (MW) ans Netz der tb.glarus. Der Speicher ist nötig, um die Schwankungen bei der Produktion von erneuerbarer Energie auszugleichen. Bei Überproduktion lädt sich die Batterie auf, bei Mangel stellt sie den Strom wieder zur Verfügung.



Martin Zopfi (links) und Martin Winteler planen, Ende Oktober 2024 eine Batterie-grossspeichere für Glarus in Betrieb zu nehmen. (Bilder: zvg)
Martin Zopfi (links) und Martin Winteler planen, Ende Oktober 2024 eine Batterie-grossspeichere für Glarus in Betrieb zu nehmen. (Bilder: zvg)

Mit der Energiestrategie 2050 hat sich die Schweiz zum Ziel gesetzt, aus der Kernenergie auszusteigen und ab 2050 keine Treibhausgasemissionen mehr auszustossen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien hat deshalb Priorität. 

In Glarus hat die lokale Stromproduktion mittels Photovoltaikanlagen und Wasserkraftwerken in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Aus diesem Grund haben die tb.glarus entschieden, in Batteriespeicher zu investieren. Installiert werden vorerst drei Grossbatterieeinheiten von total 10,5 MW, was der Leistung einer grossen Elektrolokomotive entspricht. In der Ostschweiz ist es somit die grösste Batterie, welche als Einheit vom selben Eigentümer betrieben wird. Die Gesamtkosten für die Umsetzung belaufen sich auf rund 8,5 Millionen CHF. 

Das System wird an der Lerchenstrasse 22 in Netstal installiert, auf dem Areal «Lerchen». Die Realisierungsarbeiten starten im kommenden Frühling, die Batteriespeichereinheiten sollen Ende September 2024 in Netstal eintreffen. Nach einer einmonatigen Installations- und Testphase wird das System Anfang November 2024 mit der vollen abrufbaren Leistung am Netz sein. 

Beim Speicher in Netstal handelt es sich um eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie, welche zu den derzeit umweltverträglichsten Batterien auf dem Markt gehört. Seite 2/2 

Batterien sorgen für Netzstabilität 

Für die Energiewende spielen Batteriespeicher eine wichtige Rolle. Herrscht ein Überschuss an erneuerbarem Strom, speichern sie diesen und stellen ihn bei Bedarf wieder zur Verfügung. So stellen sie sicher, dass das Stromnetz nicht überlastet wird. Batterien sind allerdings keine Langzeitspeicher, sondern übernehmen die Aufgabe eines «Tagespuffers»: Stellt beispielsweise eine PV-Anlage am Mittag zu viel Strom her, speichert die Batterie den überschüssigen Strom, um ihn nach Sonnenuntergang wieder zur Verfügung zu stellen. Die Aufgabe der Langzeitspeicher übernehmen Pumpspeicherwerke sowie Power-to-Gas-Anlagen. 

Martin Zopfi, Geschäftsführer der tb.glarus, betont die Wichtigkeit des Projekts: «Das ist für uns der nächste grosse Schritt zur Glarner Energiewende. Mit der Inbetriebnahme des Batteriespeichers sorgen wir für ein stabiles Stromnetz und halten die Stromkosten für unsere Kundinnen und Kunden tief.»