Ein besonderer Verrucano-Stein findet seinen Platz

Der Gletscher hat ihn freigegeben und die Sernf hat in über Millionen Jahre geformt, ein ganz spezieller Stein, der die Form eines «Seepferdchens» angenommen hat. Und nun hat er seinen endgültigen Platz gefunden. In unmittelbarer Nähe der Kirche von Elm, mit Blick auf das Martinsloch ist er in Zukunft zu besichtigen.



in Form eines «Seepferdchens»
in Form eines «Seepferdchens»

Am vergangenen Mittwoch wurde der spezielle Stein nun vom Parkplatz beim Fussgängersteig Lochsiten nach Elm transportiert. Dazu war ein spezieller Kran nötig, der diesen Stein, der gegen 28 Tonnen wiegt, sorgsam und von Fachkräften unterstützt, auf einem Spezialtransporter beförderte. In Elm angekommen wurde er an dem vorbereiteten Platz, unmittelbar neben der Kirche in Elm, sehr vorsichtig in Position gebracht. Dieser Stein ist für Elm und vor allem auch für die Tektonik-Arena etwas ganz Besonderes und wird sicher viele Schaulustige in das Dorf bringen.

Warum Elm – warum diese Position?

Auf die Frage an Kaspar Rhyner, Präsident der Stiftung PRO ELM, warum gerade Elm und warum diese Position, antwortete er: «Wegen dem UNESCO-Welterbe wollen wir diesen Stein hier und an der vorgesehenen Position. Der Verrucano ist der Stein, der eigentlich die Geologie «überkehrt hat». Es sei der älteste Stein, so Rhyner weiter, in unserer Geologie in unserer Region und sei der oberste bei der Hauptüberschiebung. «Und das ist das eigentliche Wahrzeichen. wie ich das aus meiner Sicht sehe, der Tektonik. Dieser Stein ist für mich ein Beleg, wie ein Stein in Millionen von Jahren durch das Wasser geformt werden konnte.» Rhyner wies noch darauf hin, dass der Name Verrucano die Bezeichnung der Geologen sei. Im Glarnerland sei dieser Stein eher bekannt unter dem Namen Sernfit, bei dem es sich um ein Konglomerat handelt. So nachzulesen im Neujahrsboten Ausgabe 1979 auf Seite 82.

Ein weiter Weg zurück

Vor Millionen von Jahren wurde dieser Stein, der in seinem Ursprung sicher eine ganz andere Form hatte, mit dem Gletscher Richtung Schwanden transportiert. Während weiteren Millionen Jahren, im Flussbett der Sernf liegend, wurde er dann durch das Wasser zur heutigen Form gebracht. Am 12. Februar dieses Jahres wurde der Stein, der obwohl in der Mitte der Sernf gut sichtbar war, aus seiner Position im Fluss befreit. Mit speziellem Kranen wurde er auf den Parkplatz bei der neuen Fussgängersteig Lochsiten gehoben, wo er für einige Monate liegen blieb. Am vergangenen Mittwoch wurde er nun an seinen endgültigen Platz nach Elm transportiert. «Es war keine leichte Sache und wir mussten unheimlich aufpassen, dass der Stein nicht «verletzt» wurde und unbeschädigt in Elm ankommt», äusserte sich einer der wichtigen Fachkräfte der Transportfirma. Es war kurz vor zwölf Uhr, als der Stein endlich seinen definitiven Platz gefunden hatte. Der Blick des «Seepferdchens» richtet sich nun nach dem Martinsloch, nach der Hauptüberschiebung, nach seinem «Geburtsort». Mit etwas Glück wird ihn in Zukunft die Sonne, die zwei Mal pro Jahr durch das Martinsloch scheint, anstrahlen und für kurze Zeit erwärmen.